Essen. . Essens Wälder sind nach den weltweit höchsten Standards zertifiziert und mit dem „Forest Stewardship Council“-Siegel ausgezeichnet. Die jährliche Kontrolle ergab: Grün und Gruga bewirtschaftet sie vorbildlich und darf das Siegel weiter führen.

Seit elf Jahren sind die kommunalen Wälder nach den Richtlinien des „Forest Stewardship Council“ (FSC) zertifiziert. Und bleiben es auch weiterhin. Das bescheinigt der aktuelle FSC-Kontrollbericht Grün und Gruga, die den städtischen Wald bewirtschaften. „FSC ist das weltweit höchste Ökosiegel, das wir in der Forstwirtschaft haben. Es ist überall anerkannt, hat höchste Normen und Auflagen, wie Waldbewirtschaftung auszusehen hat“, betont Tobias Hartung, bei Grün und Gruga zuständig für den Wald- und Naturschutz. Mit der Zertifizierung von Forstbetrieben nach FSC-Richtlinien wird diesen von unabhängigen Gutachtern bescheinigt, dass bei der Bewirtschaftung ihrer Wälder bestimmte ökologische, soziale und wirtschaftliche Standards eingehalten werden. So spielen neben Artenschutz und schonender, naturbezogener Pflege auch Faktoren wie Arbeitssicherheit und Tariftreue eine Rolle. Die unabhängige und gemeinnützige Nicht-Regierungsorganisation FSC wurde 1993 als ein Ergebnis der Konferenz „Umwelt und Entwicklung“ in Rio de Janeiro gegründet. Heute ist sie in mehr als 80 Ländern vertreten.

Das Kontrollaudit 2012 wurde durch die „GFA Consulting Group“ im Juli 2012 gemäß des neuen, vor zwei Jahren verabschiedeten deutschen FSC-Standards durchgeführt. Kostenfrei ist eine solche Überprüfung natürlich nicht. Aber notwendig, so Hartung. Doch wozu benötigt die Stadt das FSC-Siegel? „Es ist heute von der Industrie gefragt, weil der Endkunde, der heutzutage ein Holzprodukt kauft, sehr darauf achtet, dass sein Holz aus ökologisch bewirtschafteten Wäldern stammt.“ So verkaufe sich das Holz besser und zu höheren Preisen. Hartung: „Außerdem will die Stadt als gutes Beispiel vorangehen.“ Rund 8000 Kubikmeter Holz verkauft Essen jährlich. Neben der Industrie, die den größten Teil erwirbt (als Sägeholz, Bauholz, Industrieholz, Holzspäne oder Energieholz), verkauft Grün und Gruga Brennholz an Privatleute. Ziel sei es, kostenneutral arbeiten. Ein gewisser Anteil des Holzes, darunter die Baumkronen, bleibe im Bestand liegen und wird der Natur aus ökologischen Gründen wieder zugeführt. „Die Stadt ist dafür verantwortlich, den Wald der Bürger pfleglich zu behandeln. Der Kontrollaudit hat festgestellt, dass wir dies weiterhin tun. Das ist uns wichtig“, sagt Hartung.

Der städtische Wald erstreckt sich über eine Fläche von 1746 Hektar auf 1000 Flurstücken mit mehr als drei Millionen Bäumen. Es handelt sich dabei vor allem um Laubmischwald, hauptsächlich mit Buchen, Eichen, Pappeln, Eschen, Roterlen, Bergahorn, Fichten und Kiefer. Bei allen wirtschaftlichen Aspekten sollen Essens Wälder vor allem der Bevölkerung als naturnaher Erholungsraum dienen.