Der Architektenwettbewerb zum Messe-Teilneubau geht gerade auf die Zielgerade.
Richtig, da bin ich übrigens auch selbst dabei. Und um das gleich zu sagen: Bisher habe ich keinen schlechten Eindruck, dabei sollte es bleiben. Wir haben alle eine Menge Verantwortung.
Um an der Messe vorzuexerzieren: So ein Streit wie beim Hallenbad am Thurmfeld ist nicht die Regel?
Es würde mich jedenfalls sehr erschrecken, wenn’s so wäre. Das Ganze hatte eh ein Geschmäckle.
Weil derjenige Architekt, der die Sport- und Bäderbetriebe zuvor beraten hatte auch am Wettbewerb teilnahm? Das war juristisch einwandfrei, beteuert die Stadt.
Richtig: Es ist juristisch nicht angreifbar, aber schlicht und einfach unkollegial. Denn das Vergabeverfahren nach VOF ist das eine, der darin eingebettete Architektenwettbewerb etwas anderes. Wer zuvor beraten hat, verfügt über einen Zeitvorsprung gegenüber den anderen Beteiligten, und er hat sogar noch die Möglichkeit zu steuern, wie die Wertigkeiten gesetzt werden. Das ist unkollegial und nicht in Ordnung. Man tut so was einfach nicht.
Sie glauben an den fairen, gerechten, unbeeinflussten Wettbewerb...
Das ist ein Plädoyer, das ich immer halten werde. Stadt, wenn du etwas baust, das eine bestimmte Wertigkeit haben soll, mach einen Wettbewerb. Such dir die Fachleute, denen du vertraust. Die Städte haben ja nicht mehr so viele Möglichkeiten, seien wir ehrlich, sie sind ja eigentlich gebaut. Aber alle, die politische Verantwortung in einer Stadt tragen, müssen großen Wert darauf legen, dass mit dem Wenigen, was wir noch bauen können, wirklich ein Stück Qualität in die Welt kommt.