Essen. Apotheker Bernd Peterseim investiert 2,5 Millionen Euro in eine neue Halle in der Weststadt.Zu seinen Kunden zählen Kliniken, die immer häufiger ihre Apotheken auslagern.
Klirrend landen die Schnapsgläser auf dem Stein vor dem neuen Logistik-Center, das Apotheker Klaus Peterseim in der Weststadt errichtet hat. Der Inhaber der alteingesessenen Dom-Apotheke hat zum zünftigen Richtfest geladen, bei dem mit Hochprozentigem getauft wird. In dem modernen zweigeschossigen Flachbau werden ab Frühjahr 2013 Medikamente für 15 Kliniken in Essen, Oberhausen, Bottrop und Gelsenkirchen gepackt und ausgeliefert.
„Unser altes Gebäude hinter der Dom-Apotheke ist einfach zu klein geworden“, sagt Peterseim. Zudem war die An- und Ablieferung mitten in der Innenstadt immer ein wenig problematisch. Der Neubau liegt nicht nur verkehrsgünstiger auf dem ehemaligen Gelände der Kahage an der Frohnhauser Straße, es gibt eine getrennte Zu- und Abfahrt und ins Gebäude führen drei Rampen, an denen die Kleintransporter beladen werden können.
Zusätzliche Kapazitäten
2,5 Millionen Euro hat Peterseim in den Neubau investiert, in dem künftig 40 seiner derzeit 80 Mitarbeiter arbeiten werden. „Wir haben jetzt mehr Platz für zusätzliche Kapazitäten“, sagt er. Zusätzliche Kapazitäten, damit meint Peterseim mehr Krankenhäuser, die er als neue Kunden gewinnen möchte. Seit Kliniken dazu übergegangen sind, ihre Abteilungen wie Küchen, Krankenhausreinigung und auch Apotheken auszugliedern, ist der Apotheker gut im Geschäft.
Neben der reinen Belieferung mit Medikamenten stellt Peterseim den Kliniken auch das Wissen und den Rat seiner 18 angestellten approbierten Apotheker zur Verfügung. „Eine intensive Betreuung vor Ort gehört mit zu unseren Aufgaben.“ Dazu gehört auch eine 24 Stunden Rufbereitschaft. Geht die Rechnung auf, kommen neue Kunden hinzu, werden auch die Arbeitsplätze aufgestockt. Meist sind es die ehemaligen Mitarbeiter der krankenhauseigenen Apotheken, die Peterseim übernimmt und in der Vergangenheit übernommen hat. Für sie gibt es im 670 Quadratmeter großen Logistik-Center jede Menge arbeitserleichternde Maßnahmen. Förderbänder und neue Kommissionierungsautomaten sorgen für einen höheren Automatisierungsgrad und für mehr Effizienz.
Viel Geld also hat der Inhaber der Dom-Apotheke, die in den Bereichen Krankenhausversorgung, Arzneimittelherstellung und Heimversorgung zu den größten Dienstleistern dieser Art im Ruhrgebiet gehört, in die Hand genommen. So hat Peterseim auch die beiden, an das Logistik-Center angrenzenden, Grundstücke mit den darauf befindlichen Gebäuden erworben. „Das Kahage-Gebäude ist vermietet, kann aber als Erweiterungsfläche genutzt werden.“ Für den Flachbau, in dem sich einst ein Autohaus befand, werden Investoren gesucht. Hier sollen für ein Bürogebäude oder Medizinzentrum 25 Millionen Euro verbaut werden.