21 Künstler aus aller Welt haben gestern damit begonnen, 3,5 Kilometer Schallschutzwände entlang der A 40 zu einer öffentlichen Galerie umzugestalten. „Wir haben Künstler gewonnen, die sich mit kraftvoller Arbeit täglich dem Tristen entgegenstemmen“, sagt Projektleiter Florian van Rheinberg.
Fast zwei Jahre lang hat ein fünfköpfiges ehrenamtliches Team daran gearbeitet, die für die Kulturhauptstadt 2010 entworfene Vision eines zweiwöchigen soziokulturellen Festivals mit nachhaltiger Wirkung im Stadtteil umzusetzen. Jetzt sind die 21 Künstler endlich angekommen. Doch der Anfang ist schwer; nur gut die Hälfte von ihnen ist halbwegs pünktlich zur Verteilung der Wandflächen im Stadtteilzentrum „Storp 9“ eingetrudelt.
„Nehmt dieses Projekt ernst“, mahnt deshalb der künstlerische Leiter Nils Andersch bei der Auftaktbesprechung. Bis zum 30. September wollen die zehn Künstler aus der Region und elf aus der ganzen Welt die Schutzwände mit Kunst bearbeiten: „Positive Störung des öffentlichen Raums“ ist der Untertitel des Projektes, an dem sich etliche Einrichtungen aus dem Stadtteil mit eigenen Aktionen beteiligen werden. Hier ein Überblick.
„Cement Eclipse“, Dienstag und Mittwoch, 18./19. September, jeweils ab 9.30 Uhr auf dem Spielplatz Wiebeanlage: Vier Kindertagesstätten sowie die Grundschule am Wasserturm haben das Projekt „Kleine Menschen ganz groß“ vorbereitet. Dienstag werden die sehr kleinen Kunstwerke ausgesetzt, einen Tag später gehen Schüler und Kindergartenkinder mit ausgedruckten Nahaufnahmen der Kunstwege auf Schnitzeljagd im Stadtteil.
„Papergirl“, Mittwoch, 19. September, ab 14 Uhr, Storp 9 (Storpstraße 9): Schüler der Theodor-Goldschmidt-Realschule radeln durchs Viertel und beschenken Passanten unverhofft mit kleinen Kunstwerken.
„Willkommen daheim“, Freitag und Dienstag, 21. und 25. September ab 19 Uhr: Die Theater-AG des Viktoriagymnasiums (Kurfürstenplatz 1) zeigt Performances und Szenen in Privatwohnungen. Die Zuschauer bekommen Wegbeschreibungen in die Hand gedrückt und erhalten Einlass bei fremden Menschen.
„Waendehammer“, Samstag, 22. September: Der Wendehammer der Damannstraße wird von 12 bis 18 Uhr Partyzone für die ganze Familie, wenn der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) ein Straßenfest feiert. Dabei wird das neue Wandgemälde an der Turnhalle der Viktoriaschule vorgestellt.