Essen. . Von den 213 Katzen im Tierheim sind 143 aufgefunden worden, außerdem 16 Hunde, viele Vögel oder Reptilien. Mitarbeiter mutmaßen: Vielleicht vergessen manche Halter einfach, bei ihnen zu fragen. Nach etwa 14 Tagen nimmt das Tierheim die Fundtiere in die Vermittlung auf.

Der graugetigerte Kater quetscht sich ans Gitter, damit der Besuch ihn besser streicheln kann. Er sitzt auf der Quarantänestation des Tierheims, weil er in Bergeborbeck gefunden worden ist. Und wie bei vielen anderen ihrer Schützlinge wundern sich die Mitarbeiter, warum er nicht vermisst wird.

Immerhin sind von den derzeit 213 Katzen im Tierheim 143 Fundtiere. Dort leben zurzeit 73 Hunde, von denen 16 gefunden worden sind. Gleiches gilt für manche Kaninchen, Reptilien oder Vögel. Viele der Fundtiere sind sehr gepflegt: „Die muss doch einer vermissen“, sagt Mitarbeiterin Tilly Küsters.

Einige Hunde und Katzen tragen sogar einen Chip. „Wenn die Tierpfleger die Nummer mit dem Ablesegerät herausfinden, sind sie oft enttäuscht, weil das Tier nicht registriert ist.“ Denn der Tierarzt setze zwar den Chip unter die Haut. Der Halter muss aber anschließend die Chip-Nummer ans kostenlose Haustierregister Tasso weiterleiten.

Vermissten-Plakate statt Anruf

„Es gibt bestimmt Halter, die ihr Tier schmerzlich vermissen und gar nicht daran denken, sich bei uns zu melden“, glaubt Tilly Küsters. Da hängt vielleicht eine Familie selbst gestaltete Vermissten-Plakate an jeden Baum im Stadtteil, ruft aber nicht kurz im Tierheim an. Das überlegt nun, eine Internet-Seite für aktuelle Fälle zu gestalten.

Nach etwa 14 Tagen nehmen sie die Fundtiere in die Vermittlung auf. Im Vertrag steht bei denen allerdings eine Klausel, die besagt: Das Tier muss zurückgegeben werden, wenn der frühere Halter sich meldet. Das gilt für ein halbes Jahr, sagt Tilly Küsters, „passiert aber so gut wie nie“.

Tiere suchen ein Zuhause

Irrte am Zehnthof in Kray herum: ein kleiner Affenpinscher-Mischling.
Irrte am Zehnthof in Kray herum: ein kleiner Affenpinscher-Mischling. © WAZ FotoPool
Von der Ückendorfer Straße aus Katernberg kommt ein roter Kater, unkastriert.
Von der Ückendorfer Straße aus Katernberg kommt ein roter Kater, unkastriert. © WAZ FotoPool
Von der Ückendorfer Straße aus Katernberg kommt ein roter Kater, unkastriert.
Von der Ückendorfer Straße aus Katernberg kommt ein roter Kater, unkastriert. © WAZ FotoPool
Von der Ückendorfer Straße aus Katernberg kommt ein roter Kater, unkastriert.
Von der Ückendorfer Straße aus Katernberg kommt ein roter Kater, unkastriert. © WAZ FotoPool
Von der Ückendorfer Straße aus Katernberg kommt ein roter Kater, unkastriert.
Von der Ückendorfer Straße aus Katernberg kommt ein roter Kater, unkastriert. © WAZ FotoPool
Irrte am Zehnthof in Kray herum: ein kleiner Affenpinscher-Mischling.
Irrte am Zehnthof in Kray herum: ein kleiner Affenpinscher-Mischling. © WAZ FotoPool
Die beiden noch jungen Widderkaninchen-Damen hoppelten durch den Revierpark Nienhausen, bevor sie ins Tierheim kamen.
Die beiden noch jungen Widderkaninchen-Damen hoppelten durch den Revierpark Nienhausen, bevor sie ins Tierheim kamen. © WAZ FotoPool
Ein stattlicher Javanese-Kater, aufgegabelt in Bergerhausen, Zornige Ameise.
Ein stattlicher Javanese-Kater, aufgegabelt in Bergerhausen, Zornige Ameise. © WAZ FotoPool
Ein stattlicher Javanese-Kater, aufgegabelt in Bergerhausen, Zornige Ameise.
Ein stattlicher Javanese-Kater, aufgegabelt in Bergerhausen, Zornige Ameise. © WAZ FotoPool
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Zu den Tieren, die vor kurzem gefunden worden sind, gehören zwei weibliche Kaninchen, die durch den Revierpark Nienhausen hoppelten. Oder der imposante Javanese-Kater aus Bergerhausen (Zornige Ameise) fanden. Den roten Kater griffen sie in Katernberg, Ückendorfer Straße, auf. Die Katzen-Omi, weiß mit wenigen getigerten Flecken, kommt aus Heidhausen (In der Pieperbeck).

In Kray am Zehnthof irrte der kleine Affenpinscher-Mix herum. Angerufen hat niemand, dabei ist der Rüde aufgeweckt, freundlich und verspielt. So wie der große Doggenmischling, der bereits im Mai allein durch den Kaiserpark in Altenessen lief. Seine Pfleger nennen nur gute Eigenschaften, wenn sie von ihm sprechen. Allerdings ist der Rüde schwer krank, hat unter anderem ein Nierenleiden, sagt Yvonne Parting. Der Tierpflegerin ist durchaus bewusst, dass die hohen Kosten für Spezialfutter (150 Euro im Monat) und die Tabletten der Grund gewesen sein könnten, warum der Hund plötzlich ungewollt war.

Anzumerken ist dem bislang nichts, es gibt zurzeit keine Einschränkung. Nur die Ungewissheit, wie alt er werden wird. Deshalb liegt er ihr am Herzen. Auf den ehemaligen Halter hoffen sie kaum, vielmehr darauf, dass der Rüde bald ein neues Zuhause findet. Und falls auch niemand die anderen vorgestellten Tiere vermisst, suchen sie ebenfalls eins. . .

Kontakt zum Tierheim

Das Tierheim an der Grillo­straße 24 öffnet zu folgenden Zeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag, 13-17 Uhr; Donnerstag, 13-19 Uhr, Samstag, 11-14 Uhr. Montags, sonntags und feiertags ist das Tierheim geschlossen.
Telefonisch ist das Tierheim erreichbar: dienstags bis freitags, von 13 bis 16 Uhr, und samstags, von 11 bis 14 Uhr: Tel.: 0201 - 32 62 62

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