Essen. . Das oft beschworene Verkehrs-Chaos nach der Sperrung der A 40 für die Bauarbeiten von Landesbetrieb „Straßen NRW“ und Bahn ist ausgeblieben. Das hat auch am städtischen Verkehrskonzept für die Umleitungsstrecken gelegen, sagt zumindest die Polizei. Deshalb wollen CDU und SPD in der Bezirksvertretung I dieses Provisorium jetzt zum Dauerzustand machen - zumindest auf einigen Strecken.

Ein Kernstück der Umleitungs-Planung für die Dauer der A 40-Sperrung war die Verlängerung der Grünphasen auf den Strecken. Zwischen der Holsterhauser und der Steeler Straße etwa hatte das Amt für Straßen und Verkehr den Autofahrern deutlich längere Grünphasen beschert als vorher - natürlich zu Lasten des Querverkehrs und der Fußgänger, die Hauptverkehrsstraßen überqueren wollen.

Zudem hat die Stadt durch Halte- und Parkverbote die verfügbaren Fahrbahnen etwa auf der Frillendorfer Straße vergrößert.

Das hat so überraschend reibungslos funktioniert, dass die CDU in der Bezirksvertretung diese Regelungen jetzt erhalten will. Die SPD hat sich einem entsprechenden Prüfauftrag angeschlossen. So sollen die Ampelschaltungen auf den Strecken Frillendorfer Straße/Am Zehnthof, Hohenzollern-/Kronprinzen-/Kurfürstenstraße sowie an der Ruhrallee auf Dauer beibehalten werden. CDU und SPD wollen, mindestens zeitlich begrenzt, auch das Halteverbot auf der Frillendorfer Straße stadteinwärts beibehalten, ebenso auf der Kurfürstenstraße. Fraktionssprecher Gert Rimmasch begründet: „In der Anfangsphase der Sperrung der A 40 hat sich gezeigt, dass gerade auf diesen Straßen und Streckenabschnitten der Verkehr flüssiger abgewickelt werden kann.“

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Ampelschaltung umstritten

Die Grünen sind zwar für die Beibehaltung des Halteverbotes auf der Frillendorfer Straße, wollen aber keine Verlängerung der Ampelschaltungen über das Ende der Sperrungen hinaus. Nach ihrer Einschätzung würde sie insbesondere auf der Strecke zwischen Holsterhauser Straße und Ruhrallee auf Dauer zu Behinderungen führen. Grünen-Sprecher Reinhard Mielke: „Das geht insbesondere zu Lasten der querenden Fußgänger und der Fahrgäste der Evag.“ Deren Straßenbahnen der Linien 105 und 106 stehen jetzt länger an der Gutenbergstraße, die Busse der Linien 145 und 146 haben Probleme beim Abbiegen von der Kronprinzenstraße.

In Sachen Beibehaltung von Umleitungen wird im Rathaus offenbar zudem groß gedacht. Landesverkehrsminister Michael Groschek (SPD) hatte beim Baustellenbesuch an der A 40 insbesondere die reibungslose Abwicklung des Schwerverkehrs über die Autobahnen 2 und 42 gelobt. Bezirksbürgermeister Peter Valerius berichtet von Überlegungen, den Schwerverkehr dauerhaft über diese Autobahnen zu steuern, etwa über eine Befreiung von der Mautpflicht. Im Essener Norden wird dieser Vorschlag nicht gut aufgenommen werden: Dort wird nach Ende der Sperrung erst einmal eine mögliche Zunahme der Feinstaubbelastung entlang der B 224 ein Thema werden.