Nachfolgenden Text verfasste Dr. Klaus Wisotzky, Leiter Haus der Essener Geschichte:

„Philipp Müller kam nach Essen, um hier am 11. Mai 1952 mit Friedensbewegten aus Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und Nichtorganisierten an der sogenannten „Jugendkarawane“ teilzunehmen und so gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik sieben Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu protestieren. Wenige Tage zuvor war die Demonstration von der Polizei verboten worden. Dennoch versammelten sich einige Tausende an der Gruga. Beim Versuch, die Demonstration aufzulösen, kam es zu schweren Auseinandersetzungen, bei denen die Polizei von der Schusswaffe Gebrauch machte. Eine Kugel traf Philipp Müller tödlich. Bernhard Schwarze und Albert Bretthauer überlebten schwer verletzt. Philipp Müller war der erste - und für längere Zeit einzige - Demonstrant in der BRD, der durch den Schusswaffengebrauch sein Leben verlor, denn die Polizei änderte nach dem tragischen Vorfall ihr Verhalten bei Demonstrationen.“