Essen. Bis Sonntag läuft auf dem Gelände der Zeche Zollverein die dritte Gourmetmeile. Gegenüber den Vorgängern, ist sie um satte 30 Prozent gewachsen.


Im Kollegenkreis und betont informell hat Veranstalter Rainer Bierwirth auf Zollverein die dritte Gourmetmeile eröffnet. 16 Gastronomen und ihre Küchenteams freuen sich darauf, bis Sonntag Tausende von Besuchern zu verköstigen.

Zollverein-Aufsichtsratschef Hans Martz hatte es natürlich nur gut gemeint, als er den Gastronomen „stressfreie Tage!" wünschte. Die wünschen sich natürlich genau das Gegenteil: Sie wollen schwitzen, sie wollen Andrang vor ihren Herden und an ihren Tresen. Das schafft Umsatz, und dafür sind sie angetreten.

Um rund ein Drittel vergrößert hat sich die Meile gegenüber den ersten Veranstaltungen zur Kulturhauptstadt 2010 und beim „Sommermärchen“ im vergangenen Jahr. Weil es da schon fast zu heiß war, hat Veranstalter Rainer Bierwirth 3000 Sitzplätze auf dem Gleisboulevard im Schatten des Ruhr-Museums geschaffen sowie 2000 weitere unter Schirmen nebenan.

Neben den Essener Wirten sind wie in den Vorjahren Gastronomen aus Bochum, Gelsenkirchen, Heiligenhaus und Mülheim am Start. Die Gourmetmeile auf Zollverein ist von Anfang an als städteübergreifender Event angelegt. Allerdings hat sich der Einheimischen-Anteil in diesem Jahr deutlich erhöht.

Zu den zwölf Gründer-Gastronomen sind dieses Mal hinzugekommen der „Kiepenkerl“, das Parkhaus Hügel vom Baldeneysee, das „Restaurant M“ von der Margarethenhöhe und die Rüttenscheider „Oase“. Die Erweiterung des Angebotes und des Platzes sind eine Reaktion auf den „überwältigenden Zuspruch“ (Bierwirth) im Vorjahr.

Auch das gastronomische Konzept hat sich erweitert. Die Basis bilden weiter an jedem Stand Gerichte zum Preis zwischen 2,50 und neun Euro. Dazu kommt mit den „Bergmannsgerichten“ die regionale Küche. Das „Gummersbach“ serviert unter der Überschrift „Bergmannsgerichte“ zum Beispiel Lammcurrywurst zu „Butterbrot und schwarzem Grubensalz“.

Musikprogramm auf der Bühne

Restaurant M und das Parkhaus Hügel bringen Variationen des Grundthemas „Himmel und Erde“. Die rheinische Spezialität besteht aus Blutwurst, Äpfeln und Kartoffeln. Das Parkhaus macht daraus Spanferkelrücken mit Bohnen Blutwurst-Apfelstrudel und Schwerter Senfsauce. Das M: „Gebratene Blutwurst mit karamellisierten Apfelspalten, Kartoffelpüree und Rostzwiebeln“.

Neu auf der Zollverein-Meile sind sie so genannten Gourmet-Gerichte. Für diese Spezialität hat Rainer Bierwirth die Neun-Euro-Schmerzgrenze aufgehoben und gestattet wegen der hochpreisigen Zutaten einen Korridor zwischen 11 und 18 Euro. Dafür gibt es beim Casino Zollverein zum Beispiel Poastbeef vom irischen Weideochsen, beim Restaurant Trüffel Hummer in der Nudel und in der Sauce.

Ebenfalls neu: das Musikprogramm auf einer Bühne, vor der auch „sehr gern getanzt werden darf“, sagt Bierwirth. Zum Beispiel, wenn die Sonne untergegangen ist und die gigantischen Zollverein-Kulissen sich in ein Lichtermeer verwandeln.