Essen.. Die Stadt Essen plant, ein Carsharing-Konzept aus der Landeshauptstadt Düsseldorf zu adaptieren. Das Angebot soll damit vor Ort deutlich ausgebaut werden. Nach Angaben der Stadt soll auch die Evag mit in das Konzept eingebunden werden.
Anmelden, Auto suchen, einsteigen losfahren, abstellen. So einfach soll es sein. Ohne feste Abhol- und Abgabestellen und dank der großen Anzahl immer und überall verfügbar. Nach Düsseldorfer Vorbild soll dieses neues Modell des Carsharings bald in Essen Einzug halten.
„Wir sind in den Vorplanungen“, bestätigt der zuständige Leiter der städtischen Steuerungsstelle, Georg Grindau, auf NRZ-Anfrage. Das Konzept stehe bereits.
Dabei sollen die Anbieter ihre Fahrzeuge auf allen Parkplätzen der Stadt abstellen dürfen, „über die genaue Umsetzung und die Gebühren wird noch gesprochen“, erklärt Grindau. Für den Nutzer ergibt sich im Vergleich zu bisherigen Carsharing-Angeboten, der Vorteil, nicht an konkrete Standorte gebunden zu sein. Der Wagen kann mit einem Anruf oder über eine „App“ für das Smartphone geortet werden. Zugang und Abrechnung erfolgen mit einer Chipkarte, beispielsweise dem Führerschein.
Für Nahverkehrskunden gibt es in anderen Städten Vergünstigungen. In wieweit das für Essen gilt, ist noch unklar, der zuständige Mitarbeiter der Essener Verkehrs AG (Evag) war am Freitag nicht zu erreichen. Nach Angaben von Georg Grindau soll die Evag jedenfalls mit in das Konzept eingebunden werden. Zumal eine Kooperation mit dem Carsharing-Anbieter „Stadtmobil“ bereits erfolgreich läuft.
Dort gibt man sich ob der kommenden neuen Konkurrenz gelassen. „Viele Kunden schätzen die Stationsgebundenheit, da sie so einen sicheren Parkplatz haben. Außerdem sind wir bei der Fahrzeuggröße flexibler“, erklärt „Stadtmobil“-Geschäftsführer Matthias Kall.
Überwiegend Kleinwagen-Modelle
Tatsächlich ist die Fahrzeugwahl bei dem neuen Modell arg eingeschränkt. Die zwei Interessenten für das Essener Stadtgebiet, das Daimler-Unternehmen „Car2go“ und das BMW-Pendant „Drive Now“, bieten überwiegend ihre Kleinwagen-Modelle „Smart“ und „Mini“ an, bei „Stadtmobil“ lässt sich bis zum Transporter nahezu jede Fahrzeuggröße buchen.
Die Anzahl der neuen Carsharing-Wagen soll sich an den Düsseldorfer Zahlen orientieren, dort sind beide Unternehmen mit knapp 200 Kraftfahrzeugen vertreten, maximal sollen es 600 werden, erklärt Grindau. Die bisherigen drei Anbieter kommen auf knapp 50 Fahrzeuge. Wann die neuen Wagen verfügbar sind, ist noch unklar. „Bis zum nächsten Frühjahr wird bei uns nichts mehr passieren“, gibt „Drive Now“-Sprecher Michael Fischer bekannt und sein „Car2go“-Kollege Andreas Leo will lediglich Gespräche mit der Stadt, aber keine konkreten Daten bestätigen.
Carsharing-Auto ersetzt acht bis zehn private Pkw
Erreichen möchte die Stadt mit dem neuen Modell vor allem die Nahverkehrsnutzer. „Für die möchten wir weitere Mobilitätsangebote schaffen“, so Grindau. Und da ein Carsharing-Auto statistisch acht bis zehn private Pkw ersetzen kann, hoffe man natürlich, dass die tagtägliche Verkehrsbelastung in der Stadt sinkt.