Essen/Düsseldorf. . Nach der unvorhergesehen Sperrung der Strecke zwischen Düsseldorf und Essen seit dem frühen Montagmorgen ist die S-Bahnlinie S6 wohl noch bis Dienstag-Nachmittag gestört. Die Schäden an Signalkabeln seien noch nicht behoben, teilte die Bahn am Abend mit. Bis auf weiteres müssten Reisende auf Busse umsteigen.

Wegen erheblicher Schäden an Signalkabeln bleibt die S-Bahnlinie S6 vorraussichtlich noch bis Dienstag-Nachmittag zwischen Düsseldorf-Derendorf und Essen Hauptbahnhof gesperrt. Ursprünglich sollte die Strecke an diesem Montagmorgen für den Verkehr wieder freigegeben sein. Doch um 5.30 Uhr ging plötzlich nichts mehr. Sechs Wochen waren mehrere S-Bahnhöfen zwischen Ratingen-Ost und Essen saniert worden. Die Bahn war deshalb zwischen Düsseldorf Rath-Mitte und Essen unterbrochen.

Zahlreiche Pendler mussten am Montagmorgen warten und kamen erheblich verspätet an ihr Ziel. Am Nachmittag gab sich die Bahn optimistisch und stellte in Aussicht, der Verkehr könnte ab 17.30 Uhr wieder rollen. Doch später nahm die Bahn die Ankündigung zurück: "Die Probefahrten waren leider nicht erfolgreich". Reisende müssen zwischen den Stationen Düsseldorf-Derendorf und Essen Hauptbahnhof auch am Dienstag noch mit Bussen vorlieb nehmen.

Signalkabel an mehreren Streckenabschnitten beschädigt

Grund für die Störung des S-Bahnverkehrs sind beschädigte Signalkabel an gleich mehreren Streckenabschnitten zwischen Ratingen-Ost und Essen. Ein regulärer Schienenverkehr sei wegen erheblicher Signalstörungen nicht möglich. Der Bahnsprecher: "Es müssen einige Meter Kabel ausgetauscht werden".

Um die Linie S6 einigermaßen am Laufen zu halten, würden auch am Dienstag einzelne Bahnen ab Düsseldorf-Derendorf ohne Halt bis Essen fahren - allerdings über Duisburg, also den Linienweg der S1. Der Bahnsprecher versicherte, "wir arbeiten mit Hochdruck an der Beseitigung der Störung".

Wieso es zu den Schäden kommen konnte, ist laut Bahn offen. Die Bundespolizei ermittelt, die Bahn hat Anzeige gegen Unbekannt gestellt. "Wir gehen von Vandalismus aus", sagte ein Bahnsprecher am Montagabend. Die ersten vier Bahnen am frühen Montagmorgen seien offenbar ohne Störungen auf der Strecke unterwegs gewesen, erklärte der Sprecher. Seit dem 7. Juli war die Strecke für den Linienverkehr gesperrt. Inwieweit Kabeldiebe das ausgenutzt haben könnten, sei derzeit "reine Mutmaßung", heißt es bei der Bahn. Testfahrten am Wochenende seien angeblich problemlos verlaufen.