ESG setzt auf persönliche Kontakte und erweitert das Kursangebot kontinuierlich. Heide Peppmüller ist begeistert.

Als sie noch arbeitete, da beneidete Heide Peppmüller immer ihre Freundin, die nachmittags einen Tai Chi-Kurs der „Essener Seniorengemeinschaft für Sport und Freizeit e.V.” (ESG) besuchte. „Und dann sagte sie auch noch, dass sie danach mit den anderen immer noch einen Kaffee trinken geht, die Gruppe ganz gesellig ist”, erinnert sich die Überruhrerin. Da hörte sie zum ersten Mal von der ESG.

Info: 1985 gründeten Mitglieder von Stadtsportbund und Turngau den Verein „Essener Seniorengemeinschaft für Sport und Freizeit” (ESG) für Menschen ab 50 Jahren. Der Verein hat inzwischen 1500 Mitglieder und sitzt im Haus des Sports, Steeler Straße 38, 2480333, Internet: www.essener-seniorennetzwerk.de

Als dann 2004 Schluss war mit der Arbeit, meldete sie sich gleich an. Seit fünf Jahren ist die heute 65-Jährige nun dabei, ist Mitglied des Vorstandes, kümmert sich um die Vermittlung von Theaterkarten. „Das Schöne ist, dass der Verein eben nicht nur Sportkurse bietet, sondern Wert auf Geselligkeit legt. Wir fahren zusammen in Urlaub, gehen ins Theater, machen Tagesfahrten – wie am 11. September nach Osnabrück. Wir suchen noch Mitfahrer. Mit vielen Teilnehmern telefoniere ich privat, es ist eine schöne Gemeinschaft”, so Heide Peppmüller.

Geschäftsführerin Susanne Kühnel weiß, wie wichtig dieser Aspekt ist. „Wenn der Partner stirbt, es keine Familie gibt, ziehen sich viele in ihr Schneckenhaus zurück, hier bekommen sie Kontakte.”

Allein ist Heide Peppmüller nicht, doch ihr Mann mag Sport nicht so – dafür aber die ESG. „Denn Feiern und Urlaub genießt er.” Einmal, da hat sie gedacht, als sie sich das Durchschnittsalter einer Gruppe errechnete, „uff, das liegt ja bei 75 Jahren, das kann ja etwas geben”. Doch dann war sie erstaunt. „Die waren unglaublich fit und aktiv, man merkte das Alter gar nicht.” Manche machen hier mit über 70 Jahren erstmals Sport.

Das war bei Peppmüller nicht so. Als Lehrerin gab sie auch Sportunterricht, bevor sie „in die freie Industrie wechselte”. Als sie einen ESG-Tanzkurs aus Krankheitsgründen nicht mehr belegen konnte, entdeckte sie die Wassergymnastik für sich. „Die ist in einem Bad ganz bei mir in der Nähe.” Denn die ESG bietet in vielen Stadtteilen Kurse. Zu den klassischen Kursen wie Senioren-, Osteoporose-, Wirbelsäulengymnastik, Urlaubsfahrten, Aktivwochen kamen andere Angebote wie Qigong Yangsheng, Pilates, Sport in der Krebsnachsorge, Rehabilitationssport. Viele Bewegungsangebote bezuschussen die Krankenkassen. Jetzt starten Sitztanzgruppe, Englisch-Kurs und Tanzgruppe für Anfänger. Und weil vielen Teilnehmern in den Ferien Sport und Geselligkeit fehlen, gibt's ein Sommerprogramm.