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Die EMG stellte am Donnerstag das Programm für das Stadtfest Essen.Original 2012 vor. Auch dieses Jahr wird überwiegend wieder auf Essener Künstler statt großer Namen gesetzt. „Altbewährtes und Neues“ soll eine viertel Million Besucher zur 17. Auflage locken.

Ein buntes Potpourri der Musik soll den Besucher am ersten September-Wochenende, zwischen dem 31. August und dem 2. September, erwarten. Ohne die ganz großen geschmacklichen Höhepunkte, könnte der Kritiker ergänzen. Doch für Stars und Sternchen ist Essen Original seit nun mehr 17 Jahren nicht bekannt und so konzentriert sich das 2012er Programm auf „Altbewährtes und Neues“, wie der Geschäftsführer der organisierenden Essen Marketing GmbH (EMG), Karl-Heinz König, das diesjährige Konzept erklärt.

Den musikalischen Höhepunkt auf dem Kennedyplatz werden am Samstagabend der deutsche Singer-Songwriter Max Prosa und als Headlinerin die nigerianerische Soulmusikerin Nneka bilden. „Wir sind Stolz auf das was wir haben“, sagt König. Und glaubt man den lobenden Worten des Geschäftsführers, warten dieses Jahr „die deutsche Antwort auf Bob Dylan“ und „die legitime Nachfolgerin von Lauryn Hill“ auf die Besucher.

EMG erwartet 250.000 Besucher

Eine Viertel Million davon möchte die EMG an den drei Tagen in die Innenstadt locken. Zentraler Anlaufpunkt wird, altbewährt, der Kennedyplatz bleiben. Dort finden nicht nur die Hauptauftritte am Samstagabend statt, dort wird Essen.Original auch am Freitag um 17 Uhr eröffnet werden – mit Comedy von Hennes Bender und musikalischer Untermalung der RWE-Band. Erst am Samstag steht dann ganz die Musik im Vordergrund, unter anderem mit Auftritten der Folkwang Musikschule.

Statt fürs Lachen und Rocken, hat sich der Willy-Brandt-Platz für Fans von Schlagermusik und Nachwuchstalenten bewährt. Hier werden beispielsweise die Talente von „Made in Essen“ oder den „Ruhrcharts“ auftreten. Doch um die beiden Hauptplätze herum gibt es einige Neuerungen. „Für die nördliche Innenstadt haben wir ein völlig neues Konzept“, erklärt König. In der Rottstraße wird es erstmals eine „Music Convention“ geben. Dabei können Künstler in vier kostenlosen Workshops Tipps und Tricks aus der Musikszene kennen lernen. Neu ist auch die Bühne am Weberplatz, auf der, und auch das ist eine Essener Premiere, an allen drei Tagen Elektromusik geboten wird.

Abstriche bei den Open Stages

Doch neben all den Innovationen, musste die neue Essen Original-Projektleiterin, Amelie Lesk, auch den Rotstift ansetzen. Drei Open Stage-Bühnen mit minimaler technischer Ausstattung seien zu viel gewesen. Stattdessen können sich interessierte Musiker nun vorab für die einzige, dafür aber mit 24 Quadratmetern deutlich größere Bühne bewerben (siehe Infobox). Außerdem wird es keine Neuauflage der Gothic-Bühne am Pferdemarkt geben. Dafür hätten die Kapazitäten schlichtweg nicht mehr ausgereicht, erklärt der EMG-Geschäftsführer.

Sehr wohl aber für die übrigen sieben Bühnen und auch für eine weitere Neuerung: Auf der Viehofer Straße wird ein Markt für Schallplatten, Abspielgerät „und Allem, was der Musikliebhaber braucht“ entstehen. „Wir wollen die Leute nicht nur auf die zentralen Plätze holen, sondern ein breites Programm bieten“, sagt König.

Dort erwartet die Besucher die komplette Vielfalt der knapp 1000 Künstler. Am Hirschlandplatz wird am Freitag Jazz geboten, der Flachsmarkt lockt mit lokalen Rockbands sowie den Essener Chören und am Viehofer Platz kommen Fans der lauten, harten Musikrichtungen auf ihre Kosten. Dort wird, schon fast traditionell, die Metal- und Hardrock-Bühne stehen.

Einen letzten Höhepunkt findet das Fest letztlich, wenn ein Beinahe-Geburtskind von Essen.Original geht: Nur zwei Jahre nach der Premiere im Jahr 1996, kam Stefan Soltesz nach Essen und wurde Musikdirektor der Philharmoniker. Mit Auszügen aus der Operette „Die Fledermaus“ wird diese Ära auf dem Kennedyplatz zu Ende gehen.

Infobox:

Zwischen der Eröffnung am Freitag, 31. August, und der letzten Veranstaltung am Sonntag, liegen knapp 150 Stunden vielfältiges Unterhaltungsprogramm.

Los geht es Freitag um 17 Uhr auf dem Kennedyplatz. Neben Hennes Bender treten dort auch der Oberhausener Matthias Reuter oder Sebastian Pufpaff auf. Ab 18 Uhr werden auf dem Willy-Brandt-Platz Licht und Boxen eingeschaltet. Mit Schlagermusik des Esseners „Eugen & Akkordmalocher“ geht es los, später treten die Girl-Band „3st“ und Kerstin Colien auf.

Seine Premiere feiert der Weberplatz mit Elektro-Newcomern aus der Region bereits um 14 Uhr, ab 18 Uhr bedienen DJs aus dem Essener Club „Hotel Shanghai“ die Plattenteller.

In alter Essen.Original-Tradition wird es wieder eine Bühne geben, die nahezu ausschließlich den Nachwuchskünstler vorbehalten ist. Diese steht dieses Jahr am Flachsmarkt und wird um 17.15 Uhr eröffnet, den ganzen Abend gibt es Rockmusik.

Der Samstag startet ab 13 Uhr auf dem Hirschlandplatz, wo Essener Schulbands Auftritte absolvieren. Die Open-Stage wird ebenfalls ab 13 Uhr geöffnet. Interessierte Musiker und Künstler können sich per E-Mail vorab um 30 Minuten Spielzeit am Unperfekthaus bewerben: openstage@emg.essen.de.

Auf dem Willy-Brandt-Platz geht es dagegen ab 14 Uhr alternativ zu. In Kooperation mit dem Forum Essener Lesben und Schwule steht dort der Samstag unter dem Motto „Essen.OriGAYnal“.

Am Viehofer Platz startet die Diskothek „turock“ mit Death Metal, Heavy Metal und Hardrock um 14 Uhr in einen Tag voller schwerer Gitarren und harter Bässe.

Das Hauptprogramm am Kennedyplatz beginnt um 20 Uhr mit der deutschen Rockband „The Intersphere“. Headlinerin Nneka wird gegen 23.45 Uhr auf die Bühne kommen.

Der letzte Tag des Stadtfestivals startet mit dem Klassik-Programm auf dem Kennedyplatz, das seinen Höhepunkt gegen 20 Uhr mit der Gala der Essener Philharmoniker findet.

Auf dem Willy-Brandt-Platz startet der lokale Radiosender Radio Essen um 14 Uhr sein „Ruhrcharts“-Programm. Dafür hatte der Sender in den letzten Wochen regelmäßig über lokale Bands und Künstler abstimmen lassen und letztlich eine „Mischung aus viel und weniger erfahrenen Musikern“ gefunden.

Das Ende seines ersten Essen.Original-Jahres findet der „elektronische Weberplatz“ ab 13 Uhr. Am Abend treten dort noch Elektrobands wie die Lokalmatadoren von „Freakatronic“ auf. Die letzte Veranstaltung endet mit der Open Stage gegen 22.30 Uhr.

Nach der Premiere 2011 wird es auch dieses Jahr Festival-Bändchen geben. Informationen: www.essen-original.de