Essen. . Gema nach Hause! In Essen protestiert ein Künstler-Kollektiv am Samstag gegen die für das kommende Jahr geplante Erhöhung der Gema-Tarife, die Clubs und Musiker in ihrer Existenz gefährden soll. Mit rund 500 Teilnehmern rechnen die Veranstalter. Im Stadtgarten heißt es bis abends: Tanzen gegen die Gema.

Mit einer groß angelegten Aktion will ein Künstler-Kollektiv am Samstag in der Essener Innenstadt Front gegen die für 2013 geplante Erhöhung der Gema-Tarife machen. Dass etwa Club-Betreiber nach den bisherigen Plänen Kostensteigerungen von 1000 Prozent und mehr zu erwarten haben und somit in ihrer Existenz gefährdet seien, sei „in der Öffentlichkeit noch nicht so angekommen“, sagt Vassili Kostadimas, einer der Initiatoren der Demo. Die Demonstranten treffen sich am Samstag ab 16 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz vor dem Hauptbahnhof. Ab 17 Uhr soll der Protestzug in Richtung des Stadtgartens ziehen. Dort heißt es dann bis 22 Uhr: „Tanzen gegen die Gema“. Ein „Sit-In mit politischer Message“, wünscht sich Kostadimas. Gegen ein „Dance-In“ dürfte der Essener auch nichts haben.

Auf Facebook haben die Organisatoren bereits über 1000 „Zusagen“ für die Veranstaltung, die bei der Polizei angemeldet ist, erhalten. Mit mindestens 500 Teilnehmern rechnet Kostadimas, der selbst als DJ auflegt und persönlich betroffen ist. „Das gute Wetter wird uns in die Hände spielen“, ist sich der 34-Jährige über regen Zuspruch sicher, „willkommen sind alle, die friedlich Party machen wollen und das auch 2013 noch tun möchten.“ Der Solidarität von Clubs wie dem Goethebunker oder dem Hotel Shanghai ist sich der Mit-Initiator ebenfalls sicher.

Von der Verwertungsgesellschaft Gema fordern die Demo-Initiatoren, die Tarife „an der Realität in den Clubs auszurichten“, sagt Kostadimas, der sich darüber ärgert, dass die Gema mit den geplanten Erhöhungen für musikalische Aufführungen und Vervielfältigungen „die Clubs kaputt macht und sich damit ins eigene Fleisch schneidet“. Am Rande der Tanz-Demo im Stadtgarten wird deshalb auch für Zustimmung für eine Online-Petition gegen die vorgesehenen Erhöhungen geworben. Schließlich gehe es, so Kostadimas, auch nicht allein um die Clubs. Betroffen seien ebenfalls: die Musikindustrie, DJs, die Getränkewirtschaft - und nicht zuletzt die Menschen, die in Essen am Wochenende feiern möchten: „Die Musikkultur“, sagt Kostadimas, „ist ein Teil der Farbe, die unsere Stadt ausmacht.“ Kostadimas will, dass Essen bunt bleibt.