Essen. . In Essen stehen Autofahrer derzeit mehr, als sie fahren, was vor allem die Anwohner verärgert. Besonders stark betroffen ist der Südosten der Stadt, wo man etwa auf der Franken- und Heisinger Straße viel Zeit braucht. Die Verwaltung will planbare Baustellen noch vor der Sperrung der A40 abarbeiten.
Die Autofahrer quälen sich derzeit durch Essens Straßen, Anwohner halten den Lärm und Gestank vor ihrer Haustür langsam nicht mehr aus. Irgendwie scheint die Stadt momentan nur noch aus Baustellen zu bestehen. Ganz schlimm ist die Situation gerade im Südosten.
Beispiele: die Heisinger Straße/Ecke Uhlenstraße. Dort, wo früher das traditionelle Café Waldfrieden Ausflügler anlockte, entsteht ein Neubaugebiet - das in diesen Tagen Anschlüsse für Abwasser und Gas erhält. Deshalb wird der Verkehr durch eine Ampel wechselseitig an der Baustelle vorbeigeführt. Resultat: Der Verkehr staut sich bis nach Heisingen hinunter. Und es sind hunderte Autos, weil die Fahrer aus Richtung Wuppertal die Heisinger Straße als Abkürzung benutzen. Um nicht an der Ruhrallee festzustecken.
Platanen an der Ruhrallee werden beschnitten
Womit wir bei der zweiten Staufalle wären: An der Ruhrallee werden schon seit Wochen Platanen beschnitten, die unter der Krankheit Massaria leiden, einem für diese Gehölze nicht untypischen Pilz. Weil die Fahrzeuge an den Stellen, wo gearbeitet wird, nur einspurig über diese zubringerähnliche Straße geleitet werden können, staut sich der Verkehr manchmal fast bis nach Kupferdreh.
Wer glaubt, er sei gut beraten und biegt vorher in die Frankenstraße ein, um sein Glück in Richtung Stadtmitte zu versuchen, zieht wieder den Kürzeren. Auch dort wird der Verkehr immer wieder wechselseitig an verschiedenen Baustellen vorbeigeleitet - zurzeit etwa in Höhe der BMW-Niederlassung.
Ganz Verwegene biegen stattdessen nach rechts, über die Konrad-Adenauer-Brücke in die Marie-Juchacz-Straße, um wenige hundert Meter später in die Langenberger Straße Richtung Steele einzuschwenken. Wieder Fehlanzeige, auch hier Stau. Die Stadtwerke verlegen Versorgungsrohre. Was ist los in Essen?
„Die Arbeiten gehen zügig voran“
„Wir wollen alle planbaren Baustellen vor Schließung der A 40 am 7. Juli abarbeiten“, sagt Dieter Schmitz, Leiter des Amts für Straßen und Verkehr. Eine ziemliche Herausforderung, wie der Mann zugibt. Aber: „Wir schaffen das“, ist der Amtsleiter überzeugt. Nun gut, nicht überall. Ruhrallee: klappt. Heisingen: klappt. Frankenstraße: klappt nicht. Schmitz: „Das wird noch eine Weile dauern, aber die Arbeiten gehen zügig voran.“ Und die Anwohner dürfen sich freuen: Am Ende soll es für sie ein Fest geben. Jedenfalls für die, die noch nicht abgewandert sind.
„Die Baustellen in Überruhr und Kupferdreh werden wir unterbrechen“, sagt Schmitz. Schließlich müsse der Ersatzverkehr für die S 9, die 17 Tage nicht in Richtung Essen fährt, gewährleistet sein.
Fakten zur A40-Vollsperrung in Essen