Essen. .

Niemand wurde verletzt. Nach ersten Ermittlungen ist die Ursache ein technischer Defekt. 150 Fahrgäste wurden aus einem entgegenkommenden Zug evakuiert.

Wegen eines technischen Defekts brannte der Triebwagen einer S-Bahn der Linie 6 nach Köln-Nippes Samstagmittag lichterloh. Verletzt wurde niemand, da die Zuführerin das Feuer noch rechtzeitig am Bahnhof Essen-Kettwig bemerkte. Sie wurde jedoch wegen des Verdachts auf eine Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht, ist aber schon wieder entlassen worden.

Zug sofort vom Netz getrennt

Obwohl ihr Führerhaus bereits stark verqualmt war und sie Brandrauch eingeatmet hatte, reagierte die Zugführerin aus Essen gegen 13 Uhr besonnen und fachkompetent, in dem sie die anfahrende S-Bahn anhielt und sofort den Fahrbügel zum 15.000-Volt-Netz trennte. Reisende in den hinteren Waggons konnten sich selbstständig auf den Bahnsteig in Sicherheit bringen, weil sich diese Waggons noch am Bahnsteig befanden. Lediglich die Lok stand außerhalb des Bahnsteigs. Die Zugführerin kontrollierte, ob auch wirklich alle den Zug verlassen hatten. „Die Fahrgäste wurden zu Taxen und Bussen der Evag gebracht, so dass sie umgehend weiter reisen konnten“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn auf NRZ-Nachfrage. Ein mittlerweile eingetroffene Notfallmanager der Bahn sperrte die Gleise, ließ das Netzwerk spannungsfrei schalten und erdete die Einsatzstelle. Aus der Lok drangen derweil Flammen und dichter Rauch. Mit 46 Einsatzkräften löschte die Feuerwehr den Brand mit Schaum und Löschpulver. Außerdem kühlten sie die Lok mit Wasser. So konnten sie verhindern, dass sich das Feuer ausbreitete und auf die Waggons übergriff.

Wegen der Spannungsabschaltung blieb ein auf dem Weg von Düsseldorf nach Essen fahrender Zug 300 Meter vor dem Bahnhof Essen-Kettwig stehen. Da der Rauch in ihre Richtung zog, unterstützte die Feuerwehr den Notfallmanager dabei, rund 150 Reisende über die Gleise auf einen nahe gelegenen Parkplatz zu evakuieren. Sie wurden mit einem von der Deutschen Bahn eingerichteten Schienenersatzverkehr, per Taxi, an ihre Reiseziele gebracht. Bis 16 Uhr blieb die Fahrtstrecke gesperrt.

Bundespolizei ermittelt

Nach ersten Ermittlungen seitens der Bundespolizei Dortmund wurde der Brand durch einen technischen Defekt an der Lok ausgelöst, wodurch der Motor, Gleichrichter und der Generator Feuer fingen und komplett ausbrannten. Sachverständige würden die Lok in den nächsten Tagen jedoch noch weiter untersuchen.