Essen. . Die Brandursache ist noch unklar. Ebenso die Höhe des Sachschadens. Jetzt muss der Dellwiger Jungbauer Boris Brömse Nachtwache halten, um Plünderer abzuschrecken. Zwei Tage nach dem vernichtenden Feuer ist Mutter Gitta Brömse immer noch fassungslos, wenn sie auf ihr einstiges Heim schaut.

Der Anblick ist trostlos: Das Dach ist teilweise eingestürzt, die Fenster gleichen dunklen Höhlen, der rote Klinkerbau ist rußgeschwärzt. Abgebrannt und unbewohnbar ist das Wohnhaus der Dellwiger Bauernfamilie Brömse.

„Wir haben alles verloren. Uns sind nur noch die Kleider am Leib geblieben.“ Zwei Tage nach dem vernichtenden Feuer ist Gitta Brömse immer noch fassungslos, wenn sie auf ihr einstiges Heim schaut. Der Verlust ist nicht nur ein finanzieller. Verloren sind auch alle Erinnerungen an den vor zwei Jahren verstorbenen Mann, Familienfotos, Briefe.

Samstagnachmittag gegen 16 Uhr bemerkte Sohn Boris das Feuer. „Gott sei Dank waren wir gerade zur Ernte auf dem Erdbeerfeld.“ Der 27-Jährige Jungbauer versuchte noch zu löschen und zog sich Verbrennungen und eine Rauchvergiftung zu. Gerade wieder aus der Klinik entlassen, schiebt er nun in einem Wohnwagen auf dem Hof Nachtwache. „Wir müssen uns vor Plünderern schützen“, sagt Gitta Brömse. Schon in der Nacht von Samstag zu Sonntag versuchten die ersten, ins Brandhaus zu gelangen.

Welle der Hilfsbereitschaft

Doch die 47-Jährige erlebte auch eine große Welle der Hilfsbereitschaft. „Teilweise waren bis zu 40 Nachbarn auf dem Hof und packten mit an.“ Die Gemeinde stellte sofort eine Notunterkunft für Gitta Brömse und ihre drei Kinder bereit. „In der Wohnung können wir erstmal bleiben.“ Ein guter Freund und Bauunternehmer besorgte ein Notstromaggregat und kümmert sich um den Wasseranschluss.

Nun gilt zu klären, was das Feuer verursachte und wie hoch der Schaden ist. Morgen entscheidet die Kripo, ob ein Brandgutachten durch die Versicherung erstellt werden soll. Fest steht, dass das 109 Jahre alte Haus nicht mehr bewohnbar ist. „Ich glaube nicht, dass wir hier je wieder einziehen können. Wahrscheinlich muss alles abgerissen werden,“ vermutet Gitta Brömse beim Betrachten der Brandruine. Ungeachtet des Schocks gehen jedoch Alltag und Arbeit für die Bäuerin weiter. Die Erdbeerfelder müssen in den nächsten drei Tagen abgeerntet werden, danach das Heu. „Die Beschäftigung hilft und lenkt mich ab.“