Essen. Nach dem Streit um die Umbennungen der Rüttenscheider Von-Seeckt- und Von-Einem-Straße will die CDU solche Fragen in Zukunft vom Stadt- und Ältestenrat entscheiden lassen.

Straßenumbenennungen sollen künftig nach Möglichkeit im Rat der Stadt und im Ältestenrat besprochen und entschieden werden. Dafür sprach sich CDU-Fraktionsgeschäftsführer Gerhard Grabenkamp aus. Wie der Konflikt um die Von-Einem-Straße und die Von-Seeckt-Straße zeige, brauchten solche Entscheidungen „eine gesamtstädtische Perspektive“. SPD, Grüne und Linke in der Bezirksvertretung II hatten die beiden, nach preußisch-deutschen Generälen benannten, Straßen jüngst in „Ortrudstraße“ und „Irmgardstraße“ umbenannt und damit unter den betroffenen Bürgern, die weder gefragt noch informiert wurden, Entrüstung ausgelöst.

Die CDU-Rüttenscheid distanzierte sich von dem Beschluss und forderte eine Revision. Ein aufklärendes Hinweisschild zur Geschichte der beiden Akteure der Weimarer Republik genüge, eine Umbenennung sei überzogen. Da inzwischen über 450 Protest-Unterschriften vorlägen und rechtliche Schritte angekündigt seien, sehe man sich bestätigt. „Geschichtliche Aufarbeitung kann nicht durch kategorisches Auslöschen stattfinden“, so die CDU. Die Bürger hätten derartige Bevormundung satt, die an totalitäre Systeme erinnere.