Essen. Will man nach dem Abitur studieren, so hilft die Essener Agentur für Arbeit mit vielen Tipps weiter. Der Wichtigste: Einen Plan B sollte man in der Tasche haben.

Das Abi fast in der Tasche – und dann? Jährlich stehen Schulabgänger mit Abitur vor der großen Frage, wie es nach dem Abschluss weiter gehen soll. Eine Lehre, eine Ausbildung oder lieber ein Studium? Fällt die Entscheidung auf Letzteres, gilt: Genau erkundigen und sich ausführlich informieren. „Mal eben“ Einschreiben ist nämlich nicht drin.

Während einer Informationsveranstaltung in der Agentur für Arbeit informiert Ingrid Hackner angehende Studenten über die Wahl des für sie richtigen Studiengangs und das Bewerbungsverfahren, was manchmal genauso kompliziert und aufwendig sein kann wie ein Studium selbst. Wer für sich selbst die Frage nach dem „Was studieren?“ beantwortet hat, ist schon ein ganzes Stück weiter. Immerhin können die künftigen Akademiker zwischen 16 140 verschiedenen Studiengängen wählen.

Die Berufsberaterin für Abiturienten unterscheidet zwischen zulassungsfreien Studiengängen, den örtlich-zulassungsbeschränkten Studiengängen und den Bewerbungen für Plätze in medizinischen Studiengängen. Zunächst kann sich jeder in allen Verfahren bewerben – ob man genommen wird, steht auf einem anderen Blatt. Um überhaupt einen Platz zu bekommen, bewerben sich viele Abiturienten bei mehreren Hochschulen, was oft zu verwaltungsaufwendigen Nachrück- oder Losverfahren führt. Die so genannten Nachrücker bekämen laut Ingrid Hackner manchmal erst im November einen Studienplatz; das erste Semester ist dann schon fast vorbei.

Neues Portal „Hochschulstart.de“

Dem Bewerber-Chaos bei zulassungsbeschränkten Plätzen soll zukünftig mit dem neuartigen, dialogorientierten Serviceverfahren ein Ende gesetzt werden. Die Stiftung für Hochschulzulassung (ehemals Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen, kurz: ZVS) stellt dafür auf der Seite Hochschulstart.de ein neues Portal ins Internet, über das Bewerbungen koordiniert werden können. Im Interesse der Hochschulen und der Bewerber sollen durch das neue Verfahren Mehrfachzulassungen vermieden und die Transparenz im Zulassungsverfahren erhöht werden.

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Ingrid Hackner empfiehlt den Schulabgängern mit Abitur jedenfalls immer, einen Plan B in der Tasche zu haben, falls es mit dem Studium nicht auf Anhieb klappt. „Gerade bei Medizin-Studiengängen ist die Wartezeit sehr lang. Manchmal bis zu zwölf Semestern.“

Amelie Haber hat genaue Vorstellungen von der Zeit nach dem Abi. Die BMV-Schülerin möchte Maschinenbau studieren. Zwar sei sie ziemlich sicher, genommen zu werden, aber was genau sie alles bei der Bewerbung beachten muss, darüber informiert sie sich lieber genau. Aus diesem Grund sind auch ihre Mitschülerinen Viktoria Mielke und Benedicta Höhl dabei. „Ich möchte wissen, wie ich mich bewerben muss und welche Voraussetzungen es zu erfüllen gibt. Muss ich für mein Wunschstudium „Lebensmitteltechnologie“ vielleicht noch ein Praktikum absolvieren?“, fragt die 17-Jährige Viktoria.

Ingrid Hackner kann die meisten Fragen beantworten – wenn auch nicht immer so, wie es sich die angehenden Studenten erhofften.