Dass Krankenhäuser heute unter erheblichem Konkurrenzdruck stehen und scharf kalkulieren müssen, dürfte niemanden verborgen geblieben sein. Das taugt allerdings nicht im mindesten als Rechtfertigung, für das, was nun am Krupp-Krankenhaus in Rüttenscheid geschehen ist.
Noch während man die Mitarbeiter, die teils seit Jahrzehnten für die Klinik gearbeitet haben, über ihre bevorstehende Entlassung informiert, wird hinter ihrem Rücken bereits die Küche umgebaut. Die Botschaft: Mit Herd und Kühlschrank werden auch sie entsorgt.
Selbst wenn es zuvor ein Zerwürfnis zwischen Klinikleitung und Betriebsratsmitgliedern gegeben haben sollte, ist ein solches Verhalten menschenverachtend und beschädigt den guten Namen des Hauses. Der Verweis, man habe rechtlich korrekt gehandelt, kann darüber nicht hinwegtäuschen. Und das Angebot, den Geschassten bei der Jobsuche zu helfen, klingt nur noch zynisch.