Essen. . Die Markthändler in der Innenstadt kämpfen seit dem Ratsbeschluss von 2008 für eine zeitliche und räumliche Erweiterung des Marktes. Die zuständige Essener Verwertungs- und Betriebs GmbH (EVB) verweist jedoch darauf, dass die Händler die Vorgabe, in die Stände zu investieren, nicht umgesetzt zu haben.
Lebensmittelskandale, Discounter-Konkurrenz, Nachwuchssorgen - die Gründe für das sterbende Marktgeschäft sind vielfältig - und belegbar. Zählte die für die 46 Wochenmärkte pro Woche zuständige Essener Verwertungs- und Betriebs GmbH (EVB) im Jahr 2000 noch 450 Händler, so sind es aktuell nur noch rund 250. Als eines der größten Probleme nennt EVB-Geschäftsführer Wolfgang Fröhlich die Überalterung der Händler, kaum jemand sei noch bereit, den „Knochenjob“ weiterzuführen.
Verwaltungsgericht Gelsenkirchen involviert
Gleichzeitig klagen einige Markthändler wie Dirk Mauermann, die EVB lege ihnen Steine in den Weg. So ist die seit 2008 beschlossene, zeitliche und räumliche Erweiterung des City-Marktes an der Marktkirche bis heute nicht umgesetzt worden. In einem Sachstandsbericht der EVB aus dem vergangenen Jahr heißt es dazu, „dass die Händler sich außer Stande sehen, die in besagtem Beschluss geforderten Investitionen für eine ansprechende Gestaltung umzusetzen.“ Ferner befürchteten der Einzelhandelsverband und das City-Center-Management negative Auswirkungen auf die umliegenden Geschäfte.
Die Bürgerschaft Essen-Mitte und deren Vorsitzende Gertrud Maetz-Winterscheidt aber fordern gemeinsam mit Händlern wie Dirk Mauermann ihr Recht ein. 4000 Unterschriften waren 2003 für die Initiierung des Marktes gesammelt worden, seither würden die Verkaufsstände sehr gut von Bürgern und Passanten angenommen, betont Maetz-Winterscheidt. Sie zog im März vergangenen Jahres sogar vor das Gelsenkirchener Verwaltungsgericht, um die erforderliche Sondernutzungserlabubnis durchzubringen. Das Gericht entschied auf eine Neubewertung des Antrags, seither hat sich an der Marktkirche nichts getan. „Der Markt in der City ist für uns eine Existenzsicherung“, plädiert Dirk Mauermann für die Erweiterung.