Essen. Für die einen ist er der Inbegriff leichter, gesunder Küche, für die anderen das zweifelhafte Ergebnis von Überfischung, Aquakulturen und Antibiotika-Einsatz. Fisch spaltet die Gemüter, und das nicht nur hinsichtlich seines Geschmacks.

Für die einen ist er der Inbegriff leichter, gesunder Küche, für die anderen das zweifelhafte Ergebnis von Überfischung, Aquakulturen und Antibiotika-Einsatz. Fisch spaltet die Gemüter, und das nicht nur hinsichtlich seines Geschmacks. Wer das Meer-Aroma nicht mag, der lässt sich auch nicht durch einwandfreie Herkunft und frische Zubereitung überzeugen. Die Angst vor den Gräten jedoch ist kein Grund für Abstinenz, denn hier kommt es entweder auf die richtige Technik an oder man weicht auf ein Filet aus.

Auch die Gefahr einer Vergiftung ist hierzulande äußerst gering, denn in Deutschland gab es im Jahr 2009 lediglich eine einzige mit Todesfolge, im Jahr darauf gar keine, so die Zahlen des statistischen Bundesamtes. Schwieriger wird es mit den gesundheitlichen Risiken, die Herkunft und Fangbedingungen des Fisches bedingen. Denn die sind nicht ohne und werfen zu Recht immer wieder die Frage auf: Ist der Verzehr von Fisch denn nun gesund oder holt man sich eher Probleme auf den Teller?

Die Kunden mögen Hering und Seelachs

Wen die Deklarationen in der Tiefkühltheke verunsichern, der ist beim Fachhändler in kompetenten Händen. Hier lassen sich Herkunft und Fangbedingungen erfragen und Unsicherheiten ausräumen. Bei Kluge auf der Rüttenscheider Straße etwa erhält man Auskunft über die Herkunft des Fischs der Wahl. Seit über 40 Jahren dreht sich hier alles um Fischfeinkost.

Hering und Seelachs stehen bei den Kunden hoch im Kurs – Deutsche, so scheint’s, experimentieren im Allgemeinen nur ungern in der Küche. Dafür gibt’s die Kassenschlager aber auch zertifiziert mit dem MSC-Siegel. Viel gelobt werden auch Mikloweit in Überruhr - ein Fischhändler, der auch auf Wochenmärkten präsent ist - sowie Kubata in Heisingen.

Eine gute Auswahl findet der Fisch-Freund auch in ausgewählten Supermärkten wie der Metro oder Edeka in der Neuen Mitte Haarzopf. Dort bekommen Kinder dann auch statt Fleischwurst an der Wursttheke eine marinierte Riesengarnele, die den Eltern das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.

Weltweit werden jährlich 100 Millionen Tonnen Fisch konsumiert

Wer sich Fisch lieber auftischen lässt, ist im Fischerhaus am Baldeneysee oder bei Schnitzlers in Byfang richtig. Eine große Auswahl steht hier auf den jeweiligen Tageskarten. Man blamiert sich übrigens keineswegs, wenn man im Restaurant die Gräten vom Fachmann auslösen lässt. Das Personal macht es in aller Regel gern und so kann man es sich gleich für den Fischgenuss zu Hause abschauen.

Wenn es schnell gehen soll, gilt das türkische „Fischmann“-Schnellrestaurant in der Hüttmannstraße in Altendorf als Insidertipp. Hier schmeckt es nach Schwarzmeerküste und die Atmosphäre hat von Ferne den Charme eines einfachen Bistros am Bosporus.

Pro Jahr werden weltweit 100 Millionen Tonnen Fisch konsumiert, in Deutschland sind es immerhin 16 Kilo pro Kopf und Jahr. Dabei kommen 34 Prozent aus der Tiefkühltheke, der Frischfischanteil macht lediglich neun Prozent aus. Qualitätszertifikate wie das MSC-Siegel sollen hier eine Kaufhilfe bieten.

Rückstände von Antibiotika und Pestiziden

Darüber hinaus gibt Greenpeace seit einigen Jahren die Broschüre „Fisch, beliebt aber bedroht“ heraus. Sie bietet eine detaillierte Übersicht über Fanggebiete und Sorten und zeigt. Der Ratgeber gibt eine gute Einkaufshilfe für den Fischkauf und zeigt auf, welche Fischereien und Aquakulturen empfehlenswert sind und welche nicht. Weniger, dafür aus nachhaltigen Quellen, lautet die Devise beim Kauf; dann kann man auch Fisch unbeschwert genießen.

Zwar erreicht man bei einer ausgewogenen Ernährung die geltenden Schadstoffgrenzwerte beim Fischkonsum in der Regel nicht, dennoch lassen sich bei vielen Sorten Rückstände von Antibiotika und Pestiziden nachweisen, besonders bei solchen mit hohem Fettanteil wie Aal, Thunfisch, Lachs oder Hering und auch bei Zuchtfarm-Fischen. Schwangere und Kinder sollten im Zweifel nur geringe Mengen zu sich nehmen.

Mit den genannten Entscheidungshilfen ist man aber gut gerüstet für den Fischkauf, und dann überwiegen nach Expertenmeinung trotz problematischer Substanzen im Fisch dessen positive Eigenschaften: wertvolle Omega-3-Fettsäuren und lebenswichtige Spurenelemente.