Essen. Mit Rekordzahlen und einem Hauch Wehmut schaut Messeveranstalter Reed Exhibitions auf die Fitnessmesse Fibo, die vom 19. bis zum 22. April zum letzten Mal in Essen stattfindet. Ab 2013 bekommt sie eine neue Heimat in der Kölnmesse.
„22 Mal waren wir hier zu Gast. Da macht man nicht einfach die Tür zu“, sagt Reed-Sprecher Mike Seidensticker bei der Vorstellung des Messeprogrammes und nickte herüber zum Erfinder der Fibo, Volker Ebener, der auch das Format der Jugendmesse „You“ und den Ruhr-Marathon aus der Taufe gehoben hat.
In den 21 Jahren ihrer Existenz hat die Messe einen weiten Weg zurück gelegt vom Bodybuilder-Format bis zur internationalen Leitmesse für Fitness, Wellness und Gesundheit. Dabei ist sie der Ursprungs-Zielgruppe trotzdem treu geblieben, wenn die Veranstalter das auch eher verschämt kommunizieren, weil es nicht so recht zum Gesundheits-Leitbild passt: In den Hallen 8 bis 12 treffen sich bei der „Fibo Power“ die Kraft- und Kampfsportler.
Warmup für die FIBO
Seit 2005 ist die Fibo, was die Fahl der Fachbesucher angeht, um 50 Prozent gewachsen. Mit 612 Ausstellern und mehr als 60.000 erwarteten Besuchern ist die Fibo inzwischen die weltweit größte Messe für Fitness, Wellness und Gesundheit. Das Etikett „Leitmesse“ verdient sie sich durch den hohen Anteil der internationalen Aussteller und Besucher: 45 Prozent der Aussteller und 30 Prozent der Fachbesucher kommen aus dem Ausland.
Wachstum und Wandel
Der Boom der Messe spiegelt den Boom der Fitnessbranche, sagt Reed-Geschäftsführer Hans-Joachim Erbel.
Boom bedeutet die diesem Fall nicht nur Wachstum, sondern auch Wandel: „Die Fitness-Branche verändert sich mit unglaublicher Geschwindigkeit.“
Sein Fibo-Chef Olaf Tomscheidt belegt den Aufwind in der Branche mit den Zahlen der jährlichen Studie „Der deutsche Fitnessmarkt“. Mehr als 7,2 Millionen Bundesbürger sind derzeit Mitglied in einem Fitness-Studio. Tendenz weiter steigend: Bis Jahresende soll die Zahl der Fitnessclub-Mitglieder noch einmal um 2,5 Prozent steigen. Der Besucher eines Studios ist im Schnitt 42 Jahre alt und zahlt einen Monatsbeitrag von knapp über 40 Euro. Für viele Nutzer steht nicht mehr die Strandfigur, sondern der Ausgleichssport im Vordergrund.
Deshalb hat Reed schon 2008 den Bereich Gesundheitssport integriert und die Marke „Fibomed“ entwickelt. Erstmals wird es diesmal täglich von 10 bis 16 Uhr kostenlose Seminare in Halle 7 geben. Mehr als 100 der 600 Aussteller bewegen sich inzwischen im Gesundheitssektor.
