Essen. . Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe plant die Stationierung einer Spezialeinheit in Essen, die Bürger vor Anthrax und mehr bewahrt. Wer da wann wo wie an den Start geht – für Antworten auf diese Fragen sei es noch zu früh, heißt es allerdings aus der Zentrale des Bundesamtes.

Das Schreiben aus Düsseldorf bemühte sich um einen sachlichen Ton, aber der Hinweis, es unverzüglich an die Abgeordnetenbüros weiterzuleiten – „unverzüglich“ fettgedruckt und noch mal unterstrichen – zeigt, dass man das Thema durchaus ernst nahm: Denn mit dem Vermerk „Wichtiger Hinweis zur 15. Bundesversammlung“ waren da Mitte März Schreiben versandt worden, die unter anderem „eine pulvrige Substanz, deren Konsistenz derzeit noch ungeklärt ist“, enthielten.

Bundesweit vier Spezialeinheiten

Am Ende erwies sich die Briefsendung als übler Scherz, aber die Frage liegt auf der Hand, wie sich die Gesellschaft und ihre Bürger schützen lassen, wenn der Terror mit anderen, mit biologischen Mitteln geführt wird – mit Krankheitserregern etwa, die Milzbrand („Anthrax“) hervorrufen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Bonn plant dafür bundesweit vier Spezialeinheiten, und eine von ihnen soll in Essen stationiert werden.

Wer da wann wo wie an den Start geht – für Antworten auf diese Fragen sei es noch zu früh, heißt es allerdings aus der Zentrale des Bundesamtes, zumal das Land NRW die Standortwahl zunächst offiziell bestätigen muss. Naheliegend sei, die Spezialeinheit („Task Force“) nach ähnlichen Muster aufzubauen wie die in Dortmund beheimatete „Analytische Task Force“, die sich den bei Störfällen in Industriebetrieben freigesetzten Stoffen widmet. Fahrzeuge und Messtechnik werden dort vom Bund vorgehalten, die Kommunen stellen das Personal, das aber übers Land (mit-)finanziert wird.

So könnte es auch mit der Bio-Terror-Einheit in Essen laufen. Doch noch, so heißt es aus Bonn, „gibt es kein Konzept, sondern nur den Gedanken: So was müsste man eigentlich vorweisen können.“