Essen. . Ruhrgebietsweit nehmen viele Menschen Anteil an Angelinas Verschwinden - auch über das Internet. Die 14-Jährige aus Huttrop wird seit zwei Wochen vermisst. Ihr gesundheitlicher Zustand soll wegen ihres regelmäßigen Drogenkonsums bereits schlecht sein. Die Polizei hofft auf Hinweise von Freunden, Bekannten oder Fremden, die Angelina gesehen haben.
Die Anteilnahme am Verschwinden der 14-jährigen Angelina aus Huttrop ist riesig. Und das ruhrgebietsweit. In Essen haben Vereine wie die Moskitos die Meldung auf ihre Internet-Seite gesetzt. Im Netz verbreitet sich der Suchaufruf rasend. Über Twitter oder Facebook, wo er in den ersten 24 Stunden mehr als 1000 Mal geteilt wurde. „Bitte, komm heil und gesund wieder“, steht dort
Dabei soll Angelinas gesundheitlicher Zustand bereits schlecht sein. Schuld ist laut Polizei ihr regelmäßiger Drogenkonsum. Das zierliche Mädchen (ca. 1,65 m groß) hatte Anlaufadressen in Essen und Oberhausen. Sie wurden überprüft – erfolglos. Mehr gibt es zum Hintergrund nicht. Weil es um den Schutz Angelinas geht. Und ihre Zukunft. Wenn sie sich später bewirbt und mögliche Arbeitgeber ihren Namen googeln, könnte es ihre Chancen verbauen, wenn die von der derzeitigen Suchaktion erfahren, erklärt Polizei-Sprecher Lars Lindemann. Sie haben daher entschieden, ihr Bild zu veröffentlichen, aber nur mit Vornamen. „Sollten wir damit nicht weiterkommen, denken wir darüber nach, den Nachnamen zu nennen.“ Hinweise auf ein Verbrechen gibt es nicht.
Polizei hofft auf Hinweise
Die Polizei hofft auf Hinweise von Freunden, Bekannten oder Fremden, die Angelina gesehen haben. Es könnte helfen zu wissen, wo sie sich am Vortag aufgehalten hat. In Essen werden laut Polizei durchschnittlich zehn bis 15 Personen vermisst.
Kinder gelten dabei ab der ersten Minute ihres Verschwindens als vermisst, weil Eltern oder auch ein Vormund das Aufenthaltsbestimmungsrecht haben. Damit Erwachsene als vermisst bezeichnet werden, müssen zum Verschwinden Aspekte hinzukommen wie hilfloser Zustand durch fehlende Medikamente, angekündigte Suizidabsicht, Verdacht, dass sie Opfer einer Straftat geworden sein könnten. Bei vermissten Jugendlichen klären sich die meisten Fälle in den ersten Tagen auf. Oft steckt Ärger mit den Eltern dahinter, weil beispielsweise der neue Freund nicht passt. Die meisten der Vermissten tauchen in der Regel von allein wieder auf. Auch bei Angelina hofft die Polizei, dass sie sich vielleicht meldet. Sie verschwand vor 14 Tagen. Hinweise: 0201 - 82 90.
Langzeitvermisste - 4 Fälle aus 2011
In Essen gibt es aus dem Jahr 2011 vier Langzeitvermisste. In einem Fall aus dem türkisch-libanesischem Bereich ge ht es um ein Hochzeitsversprechen, die Betroffene untergetaucht sein könnte. Ein unheilbar Kranker machte reinen Tisch zu Hause und im Beruf und verschwand. Bei ihm geht die Polizei eher davon aus, dass er nicht mehr lebt. Ein Fall einer vermissten 30-Jährigen wurde vor etwa einem Jahr aufgeklärt. Sie wurde tot in Leverkusen gefunden, nach fast 14 Jahren.