Wie heißt es so schön abgedroschen: Im Leben ist nichts umsonst. Man mag den Tarifabschluss für angemessen halten oder auch nicht, entscheidend ist, einer muss ihn so oder so bezahlen. Das wird im Wesentlichen der Bürger sein.
Neu ist: Dies dürfte in Essen relativ schnell über höhere Steuern, Gebühren oder eben Leistungskürzungen spürbar werden, was klar die bessere, weil ehrlichere Variante ist. Bei allem Geschimpfe über Griechenland gerät ja gern in Vergessenheit, dass es namentlich die Ruhrgebietsstädte noch vor kurzem keinen Deut anders gehalten haben. Die unverantwortliche Überdehnung der Kassenkredite - Essen immer vorneweg - bedeutet nichts anderes, als heute locker zu leben auf Kosten künftiger Generationen - oder auf Kosten derer, die solider wirtschafteten und jetzt solidarisch sein sollen.
Lars Martin Klieve hat allerdings zu Recht angekündigt, mindestens einen Teil der Mehrkosten im Apparat selber auffangen zu wollen. Der Personalaufwand in der Kernverwaltung, vor allem aber auch bei den Stadttöchtern, soll noch stärker als bisher unter Spardruck stehen. Ob dies mehr ist als Wunschdenken eines sparbewussten Kämmerers, hängt vom Personaldezernenten und vor allem vom Oberbürgermeister ab. Man darf gespannt sein.