Essen.. Der städtische Schulausschuss berät heute über den richtigen Weg zur Sekundarschule. Die einen fordern „schnelles, aber auch umsichtiges Handeln“, die anderen sehen „dringenden Handlungsbedarf“ – Eile scheint jedenfalls geboten nach den Anmeldeterminen zu den weiterführenden Schulen.

So überraschend die Ergebnisse auch waren, beim Ziel scheint die Linie für alle Parteien klar zu sein: Als Konsequenz aus auslaufenden Hauptschulen und schwächelnden Realschulen, dem drohenden Aus für die Gesamtschule Süd, sehen Essens Schulpolitiker fraktionsübergreifend die Lösung vor allem in der neuen Sekundarschule.

Informationskampagne

So sollen jetzt zügig Eltern und Lehrer über das neue Modell informiert werden, eine breit angelegte Informationskampagne möglichst den Boden bereiten, damit die Stadt im Sommer 2013 die ersten Sekundarschulen erfolgreich an den Start schieben kann. Dazu muss die Schulverwaltung die Eltern an den Grundschulen überzeugen, ohne den Elternwillen würde das neue Schulkind floppen. Die Stadt muss überzeugend darstellen, dass eine Sekundarschule etwas ganz anderes ist, als lediglich ein Zusammenschluss von Haupt- und Realschule.

So lautet der gemeinsame Nenner aller Anträge von CDU, Grünen und EBB über die SPD bis hin zu den Linken, die heute den Schulausschuss beschäftigen werden (wegen des Warnstreiks erst um 16 Uhr in der Gesamtschule Bockmühle), in die Charme-Offensive zu gehen. Das Viererbündnis, in diesem Fall ein Dreierbündnis, weil die FDP die Sekundarschule bereits im Land abgelehnt hat und deshalb nicht mit unterzeichnen wollte, fordert beispielsweise eine „zielgerichtete Informations- und Öffentlichkeitsarbeit“, die besonders die Eltern der Grundschüler sowie die Lehrer aller Schulformen umfassend informiert.

Vertrauen bei Eltern und Schülern schaffen

Dies soll vor einer Elternumfrage geschehen. Im nächsten Schritt sollen dann die Schulkollegien beteiligt und „schulformübergreifende Prozesse angeregt, unterstützt und begleitet“ werden. Denn: „Ohne konzeptionelle Grundüberlegungen durch die Lehrerschaft selber – und zwar schulformübergreifend – ist zu befürchten, dass Entwicklungen vorangetrieben werden, die bei der Eltern- und Schülerschaft nur wenig oder gar keine Akzeptanz und Vertrauen schaffen.“

Die SPD geht weiter und fordert diesen „Strategieplan“ bereits für die Mai-Sitzung des Schulausschusses. Für eine Eltern-Befragung treten auch die Linken ein, einen entsprechenden Fragebogen soll die Schulverwaltung ebenfalls im Mai vorstellen.

Alle auf dem Weg zur Sekundarschule mitzunehmen, dies ist auch die Empfehlung, die die Schulaufsicht der Bezirksregierung Düsseldorf in den jüngsten Gesprächen mit der Stadt formuliert hat. Ohne einen breiten Konsens laufe es nicht. Zu den Details der Gespräche, bei denen es auch um die weitere Entwicklung der Schullandschaft in Essen ging, will sich Schuldezernent Peter Renzel in der heutigen Sitzung äußern.