Essen. . Die Zukunft der ehemaligen Essener Kulturbüro-Chefin Petra Salhöfer ist offen. Wird sie Nachfolgerin von Wolfgang Köppen, der zur Jahresmitte in den “passiven Ruhestand“ geht? Es gibt Zweifel.

Die einen sprechen von einer „überbezahlten Auszubildenden“, die anderen von einer „fairen Chance für eine verdiente Angestellte“. Es geht um Petra Salhöfer, langjährige Leiterin des Kulturbüros, die nach einem zähen Kompetenzstreit mit Kulturdezernent Andreas Bomheuer vor neun Monaten in die Bezirksverwaltung für den Essener Westen wechselte (die NRZ berichtete). Damals hieß es, sie solle „nach einer gewissen Einarbeitungszeit“ den in seinem Bezirk beliebten Verwaltungsbeauftragten Wolfgang Köppen nachfolgen.

Nun könnte auf das „gewisse“ Zeitkontinuum Gewissheit folgen: Der 62-jährige Köppen geht am 30. Juni in „den passiven Ruhestand“. Ob Petra Salhöfer nun aber tatsächlich seine Nachfolgerin wird, ist immer noch offen. Verwaltungsintern wird gar bezweifelt, dass Salhöfer den Posten übernimmt. Weder der zuständige Amtsleiter, Jürgen Marche, noch der Personaldezernent Christian Kromberg mochten sich zur Personalie Salhöfer äußern.

Personalstelle wird aus Budget des Kulturdezernats bezahlt

Wie die Entscheidung um die Köppen-Nachfolge auch ausgeht, die Personalstelle Salhöfers wird weiterhin über das unter massivem Druck stehende Budget des Kulturdezernats bezahlt. „Da lag eine besondere Personalsituation vor, die eine solche Maßnahme vorübergehend rechtfertigt“, sagt Kromberg auf NRZ-Nachfrage.

Während also zum Beispiel kein Geld für Personal in den Stadtteilbibliotheken vorhanden ist, muss Bomheuer die leitende Angestellte Petra Salhöfer bezahlen. Bomheuer fehlt sogar das Geld, um die Salhöfer-Nachfolge auf den Chefsesseln des Kulturbüros zu regeln. Die Stelle bleibt damit verwaist, der Dezernent muss die Leitung des Büros seit Juni 2011 kommissarisch ausüben, während Salhöfer im Essener Westen auf seine Kosten Stadtteilkultur pflegt.

Bürgermeister Klaus Persch kann das nur recht sein: „Wir haben hier als größter Bezirk Essens genug Arbeit für zwei Verwaltungsbeauftragte, da steht sich keiner auf den Füßen.“