Essen. . Der markante Schnurrbart machte Ingo Lenßen bekannt. Der Star aus der Sat1-Serie „Lenßen und Partner“ ermittelte bisher als Rechtsanwalt in München, die neuen Folgen entstehen derzeit in Essen. Unterstützung bekommt der Anwalt dabei von jungen Essener Schauspielern.

Kameras, Mikrofone und hektisch durcheinander laufende Menschen mit Puderdosen in der Hand: Wer gestern das Café Overbeck betrat, konnte den Eindruck gewinnen, er stünde mitten in einem Film-Set. Und der Eindruck stimmte. Im oberen Bereich des Cafés liefen die Dreharbeiten zu der neu aufgelegten Sat1-Vorabendserie „Lenßen“, die bisher als „Lenßen und Partner“ in München spielte.

Der Rechtsanwalt mit dem markanten Schnurrbart ermittelt in den neuen Folgen in Essen. Klar, dass er dabei Unterstützung von einem Essener Team bekommt. Inga Kristina Oepke spielt Lara Kampmann, die den Rechtsanwalt als Undercover-Ermittlerin unterstützt. Eine große Rolle für die junge Essenerin, die am Set im Café Overbeck ihren 24. Geburtstag feierte. „Das kam für mich völlig überraschend, dass ich so eine Hauptrolle spielen kann“, erzählt die Studentin der Theaterpädagogik, „seitdem hat sich mein Leben völlig auf den Kopf gestellt.“ Mitten auf dem Essener Weihnachtsmarkt erreichte sie der Anruf, dass es möglicherweise eine Rolle für sie gebe, sie müsse nur ganz schnell ein Foto von sich schicken. „Das haben wir dann vor einer Weihnachtsmarktbude gemacht“, erinnert sich Oepke lachend, „und dann ging alles ganz schnell, schon wenige Tage später erfuhr ich, dass ich die Rolle habe.“ Da war sie gerade auf der Arbeit, verdiente sich als Aushilfe in einer Bäckerei ein bisschen was zum Studium dazu. „Da musste ich dann noch die ganze Schicht Mettbrötchen schmieren und dabei war ich so aufgeregt.“ Früher hat sie bereits im Grillo im Jugendtheater „Spieltrieb“ mitgewirkt.

So ein Krimi

Für drei Drehtage die Woche schlüpft sie nun in die Rolle der Lara Kampmann, ermittelt mit verdeckten Methoden im Auftrag des Rechtsanwaltes Ingo Lenßen für seine Mandanten. „Eine Nummer zu groß“ heißt die Folge, für die das Café Overbeck gestern die Kulisse bildete und die für neugierige Blicke bei den Cafébesuchern sorgte. „Das ist doch so ein Krimi, oder?“ Gabriele Kirchner (64) saß nur einen Tisch von Ingo Lenßen entfernt, gemeinsam mit ihrer Freundin schaute sie dem Kamerateam quasi über die Schulter. „Das kann ich gut verstehen, dass die hier drehen, so ein nostalgisches Café hat doch wirklich eine ganz besondere Atmosphäre“, freute sich die Besucherin über das Interesse an ihrer Heimatstadt, „das ist für Essen doch toll, wenn so eine bekannte Serie hier gedreht wird, so sehen die Leute, dass Essen auch nach dem Kulturhauptstadt-Jahr eine spannende Stadt ist.“

Ingo Lenßen schien sich im Café Overbeck sichtlich wohl zu fühlen. Neugierig betrachtete der Schauspieler, der im wahren Leben wirklich Rechtsanwalt ist, die vielen Schwarz-Weiß-Fotografien an den Wänden.

Entspannte Atmosphäre im Team

Dass nichts ahnende Gäste plötzlich mitten durch das Bild liefen, brachte das gut 20-köpfige Team nicht aus der Ruhe. „Das macht es halt auch irgendwie spannend“, fand Petra Hollstein. Die Schauspielerin ist eine weitere Essenerin im Team des Fernseh-Anwalts. Als Verkäuferin Nadine Winter wird sie in „Eine Nummer zu groß“ verdächtigt, Kleidungsstücke aus dem Laden ihres Chefs mitgehen zu lassen. Hilfe suchend wendet sie sich an Ingo Lenßen, der im Zuge seiner Ermittlungen natürlich ihre Unschuld beweisen kann. „Es ist was anderes, ob man auf der Bühne spielt oder vor einer Kamera steht“, erzählt die 24-Jährige, die im Ensemble der Essener Studiobühne arbeitet, „aber die Atmosphäre im Team ist sehr entspannt.“ 150 Folgen lang wird Ingo Lenßen mit seinem Essener Team in der Kulturhauptstadt unterwegs sein. Inga Kristina Oepke wird sie sich auf jeden Fall ansehen: „Bei der ersten Sendung werde ich bestimmt mit Familie und Freunden davor sitzen“, freut sich die Essenerin auf den 5. März. Dann flimmert die erste Folge des Essener „Lenßen“ über die Bildschirme.