Heidhausen. .

Vom 18. Mai bis zum 1. Juni wird die Herzreliquie des heiligen Kamillus in der Heidhauser St. Kamillus-Kirche zur Verehrung ausgestellt (wir berichteten) Die Ordensführung der Kamillianer würdigt mit dieser Leihgabe das mehr als 110 Jahre dauernde Engagement der Ordensbrüder in der Suchthilfe.

Mit einer außerordentlichen Genehmigung stimmte die Reichsregierung in Berlin 1899 der Gründung einer Niederlassung der bis dahin in Roermond lebenden deutschen Kamillianer in „Heidhausen b. Werden /Ruhr“ zu. Auftrag ist die Errichtung und der Betrieb einer „Heilstätte für Trunksüchtige catholischer Confession“. Es wird die erste katholische Heilstätte dieser Art in Deutschland. Da der Träger dieser Einrichtung eine katholische Ordensgemeinschaft ist, ist auch der Bau eines Klostertraktes sowie einer Kirche vorgesehen. 1901 kann „das Kamillushaus“ - Heilstätte, Kloster und Kirche - eingeweiht werden. Seit dieser Zeit finden Alkohol- und Medikamentenabhängige Patienten fachkundige Hilfe „im Kamillushaus“ (heute: Fachklinik Kamillushaus GmbH).

Die Ordensbrüder handeln in der Tradition des Gründers: In Rom hat Kamillus von Lellis als Krankenpfleger, Spitalsverwalter und Krankenseelsorger gewirkt. Tatkräftig hat er sich für die Verbesserung der Situation kranker Menschen eingesetzt und viele Reformen im Gesundheitswesen seiner Zeit eingeleitet.

Um seiner Idee einer liebevollen, umfassenden und fachkompetenten Sorge um die Kranken Bestand zu verleihen, hat er 1586 die Gemeinschaft der „Krankendiener“ (Kamillianer) gegründet.