Essen. . Am Berufskolleg im Bildungspark an der Blücherstraße hat die Amokdrohung eines unbekannten Mannes für einen Großeinsatz gesorgt. Mit einer Sturmhaube maskiert soll der Täter einer Schülerin einen Zettel in die Hand gedrückt haben, auf dem er einen Amoklauf ankündigte. Viele Schüler wurden psychologisch betreut.
Nach einer Amokdrohung ist das Berufskolleg im Bildungspark an der Blücherstraße am Vormittag evakuiert worden. Gegen 9.50 Uhr hatte ein mit einer Sturmhaube maskierter Mann einer Schülerin kommentarlos einen Zettel in die Hand gedrückt, auf der er den Amoklauf ankündigte. Danach verschwand der Mann. Auf dem Zettel soll er ersten Angaben zufolge auch eine konkrete Zeit für den Amoklauf genannt haben, die am Mittag bereits verstrichen war. Ob er sich im Gebäude aufhält, war zunächst unklar, galt aber als unwahrscheinlich.
Die Schülerin informierte umgehend die Schulleitung, die die Polizei in Kenntnis setzte. Lehrer und Schüler wurden, unter anderem per SMS, zunächst aufgefordert, in ihren Klassen zu bleiben. Spezialeinsatzkräfte sicherten anschließend die Flure der Schule und brachten die Schüler schließlich aus dem Gebäude - eine langwierige Aktion. Erst gegen 12 Uhr war das Gebäude komplett geräumt. Evakuiert werden musste auch das benachbarte Erwachsenenbildungszentrum.
Mit einem Großaufgebot aus Spezialeinsatzkräften und einem Polizeihubschrauber wurde das Gelände nach dem Täter abgesucht. Auch am Nachmittag setzte die Polizei die Fahndungsmaßnahmen fort. Von dem Mann fehlt bislang noch jede Spur, sagte Polizeisprecher Ulrich Faßbender. Die Schule werde weiter durchsucht. „Wir nehmen die Lage sehr ernst“, sagte Faßbender.
"Einige Schüler sind weinend aus dem Gebäude gekommen"
Zu dem Täter ist bislang nur bekannt, dass er etwa 1,85 Meter groß ist und einen schwarzen langen Mantel und einen Rucksack bei sich trug. Maskiert war er mit einer schwarzen Sturmhaube. Ob er bewaffnet war, konnte anhand der Aussagen der Schülerin nicht festgestellt werden.
Amokdrohung am Kolleg
Einige der Schüler wurden vor Ort psychologisch betreut. "Manche Schüler sind weinend aus dem Gebäude gekommen, sie sind natürlich geschockt", berichtete Ulrich Faßbender. Mit einem Hubschrauber wurde auch die nähere Umgebung nach dem Täter abgesucht. Die umliegenden Straßen sind gesperrt. Auch die Straßenbahn 106 fährt zwischen den Haltestellen Katzenbruchstraße und Altenessen Bahnhof nicht. Stattdessen werden Busse eingesetzt. Die Schulleitung geht mittlerweile von einem "falschen Alarm" aus, lobt aber gleichzeitig das schnelle und umsichtige Handeln der Polizei. Am Donnerstag soll wieder Ruhe am Berufskolleg einkehren, der Unterricht findet ganz normal statt.
Im Jahr 2009 ist das Berufskolleg Holsterhausen an die Blücherstraße umgezogen. Seitdem heißt es Berufskolleg im Bildungspark.