Essen. Bereits Anfang März berichtete die WAZ über den Fund menschlicher Gebeine unter dem Domhof und am Burgplatz in Essen. Die Stadt bestätigt nun den Fund weiterer Skelettteile und Reliquien.
Bei Bauarbeiten an der Ecke zwischen Domschatzkammer und Münsterkirche sind weitere menschliche Gebeine entdeckt worden. Wie die WAZ bereits Anfang März berichtete, waren schon zu Beginn des Jahres Arbeiter bei Grabungen auf Knochen und alte Reliquien gestoßen. Stadtarchäologe Detlef Hopp vermutete im Gespräch mit der WAZ damals, dass 20 000 Gräber unter dem Burgplatz liegen konnten. Der Domhof sei bis 1826 über einen Zeitraum von etwa 1000 Jahren als ein innerstädtischer Friedhof genutzt worden.
Das wusste auch der Arbeiter, der nun auf die Knochen stieß. Nach dem Fund rief er Hopp zur Baustelle. Dieser konnte zusätzliche Knochenrelikte und Stoffe bergen. Die meisten Gebeine, teilt die Stadt mit, waren mit blaugrünem, zum Teil mit Gold- und Silberbrokat durchwirktem Stoff aus dem 18. Jahrhundert, umwickelt. Die sorgfältige Umwicklung lasse darauf schließen, dass es sich um Überreste von als Heilige verehrte Personen, handele. Die Seidenstoffe ließen vermuten, dass auch die Knochen zumindest in das 10. bis 11. Jahrhundert datiert werden könnten.