Essen.
Einige hundert Besucher nutzten das Wochenende für eine Stöbertour der besonderen Art und kamen zum 15. Designermarkt „Handverlesen“ in Halle 12 auf dem Zollverein-Gelände. Nach dem zugeschneiten vergangenen Jahr freuten sich die privaten Veranstalter zusammen mit dem städtischen Kulturbüro über den regen Zuspruch.
„Nach dem katastrophalen Winter 2010 sind wir sehr froh, dass so viele Menschen den Weg zu uns gefunden haben“, unterstreicht Mitveranstalterin Julia Stotz von „SchmuckProdukt“, einem der ansässigen Kunsthandwerksbetriebe. Im Sommer und im Winter organisiert sie u.a. zusammen mit Atelierbetreiber Thomas Mack sowie dem Kulturbüro das „Handverlesen“. „Wir suchen die professionellen Anbieter vorher genau aus und achten darauf, dass sie künstlerisch wie handwerklich ein gewisses Niveau haben“, erklärt Julia Stotz.
Topflappen und Designertaschen
Und handverlesen, so könnte man noch anführen, waren die Anbieter auch in puncto Originalität. So konnte man etwa beim ehemaligen Zollvereiner Joachim Seifert ein Hausfrauenset aus den 1950er Jahren für zwölf Euro erstehen. Sauber eingeschweißt warteten hier Spültuch, Staubtuch, Scheuerlappen und gehäkelte Topflappen auf den Ehemann, der der besseren Hälfte daheim einmal etwas richtig Praktisches unter den Gabentisch legen wollte. „Die Topflappen sind von meiner Frau gehäkelt worden, der Rest stammt aus originalen Restbeständen“, erläutert Seifert. Außerdem stapelten sich bei ihm Textilien von der langen Bergmannsunterhose bis zum Arschleder. Schon für zwei Euro gab es bei ihm ein Stück Zollverein, Kohle aus dem Flöz „Sonnenschein“.
Pommesschale aus Porzellan
Natürlich kamen auch die anderen Anbieter zumeist nicht ganz um die Themen Bergbau/Zollverein und Region herum. So konnte man beim „SchmuckProdukt“ einen „Schichtring“ aus Silber überstreifen oder sich bei Mitveranstalter Thomas Mack einen Zollverein-Doppelbock-Druck einrollen lassen.