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Der massive Befall von Platanen mit der durch einen Pilz verursachten Massaria-Krankheit wird auch 2012 das größte Problem der Forstverwaltung bleiben. Trotzdem bleibt die Platane nach Einschätzung von Grün und Gruga „grundsätzlich ein geeigneter Stadtbaum“.

Bei einer Untersuchung in Altenessen haben die Förster festgestellt, dass mehr als 80 Prozent der Platanen von der Baumkrankheit befallen sind. Bei insgesamt 17 000 Platanen in der Stadt steht Grün und Gruga vor einer gewaltigen Herausforderung. „Wir müssen jeder Platane regelmäßig aufs Dach steigen“, sagt Werkleiter Bernd Schmidt-Knop: Weil der Massaria-Befall von unten nicht immer zu sehen ist, müssen die Förster die Baumkronen mit der Hebebühne von oben in Augenschein nehmen. Und das mehrmals im Jahr: Innerhalb von vier Monaten können Äste absterben, brechen und beim Fall Menschen verletzen.

Allerdings: Der Baum selbst überlebt den Befall in der Regel. Deshalb spricht Grün und Gruga von einem „wirtschaftlichen Mengeproblem in der Abarbeitung baumpflegerischer Notwendigkeiten zur Erhaltung der Verkehrssicherheit“. Zu diesem Zweck wird die Forstverwaltung derzeit neu aufgestellt. Grün-Dezernentin Simone Raskob warnt vor einem „finanziell und personell großen Problem“.

An der Platane als Stadtbaum will Grün und Gruga aber festhalten, weil die Überlebenschancen der Bäume gut sind. Denn: „Die Platane ist gerade in kleinen Straßenbaumbeeten eine klimaresistente und robuste Baumart, die bei Belaubung noch ausreichend Licht für angenehme eng angrenzende Wohnungssituationen durchlässt.“

Auf Sicht will die Verwaltung prüfen, ob es langfristig andere Stadt-Bäume gibt, die weniger anfällig und ebenso klimastabil sind wie die Platanen. Aber das ist Zukunftsmusik. „Mindestens für die nächsten fünf Jahre“ seien „keine wirtschaftlichen Optionen „ in Sicht.