Essen..
Sie stritten auch früher schon. Aber in der Nacht zum 27. April, als der 51-jährige Karnaper seine Ehefrau vom Velberter Club „Acapulco“ abholte, war alles anders. „Er war wütend wie ein Tiger“, erzählt die 37-Jährige. Jetzt muss er sich sogar wegen Anstiftung zum Mord vor dem Schwurgericht verantworten.
Aus der U-Haft heraus soll ein 51-jähriger Essener einen Killer für seine 37-jährige Ehefrau gesucht haben. Der Hauptvorwurf lautet aber auf gefährliche Körperverletzung, weil er seine Ehefrau am 27. April brutal verprügelt haben soll. Die Thailänderin, die sich zuletzt mit einem „Thai-Massage-Salon“ in Gladbeck selbstständig gemacht hatte, wollte sich im Frühjahr von ihm trennen. In Gladbeck hatte sie den Vermieter auch als Kunden gewonnen, und aus der „Thai-Massage“ entstand Liebe.
Der Angeklagte, der sechs Jahre in Thailand lebte und seine Frau dort 2005 heiratete, soll sich damit nicht abgefunden haben. Er hätte nicht gearbeitet sagt die 37-Jährige, sie selbst aber mit Massage in Saunaclubs wie dem „Acapulco“ in Velbert und dem „Penelope“ in Essen Geld verdient.
Auf der Rückfahrt von Velbert soll der Angeklagte gestoppt und ihr ein schwarzes Tuch auf die Nase gedrückt haben. Sie sei bewusstlos gewesen. Als sie aufwachte, so die Anklage, lag ein Kabel um ihren Hals und der Angeklagte zog an den Enden. Sie wehrte sich, heißt es weiter, so dass er sie aus dem Auto auf den Bordstein zerrte. Mehrfach soll er ihr ins Gesicht getreten haben.
Morddrohung
„Ich bringe dich um“, soll er leise gesagt haben, „weil du mein Leben kaputt gemacht hast“. Schließlich hätte er sich mit seinen über 100 Kilo auf sie gekniet, bevor er von ihr abließ und mit ihr nach Hause fuhr. Anschaulich versucht sie im Gericht, seine Emotionen zu beschreiben: „Wütend wie ein Tiger; wie ein Tier, das Menschen auffrisst.“
Der Angeklagte sieht die zierliche Thailänderin als Angreiferin. „Big Buddha“ wird er genannt, vermutlich wegen seiner Gestalt und seiner Vorliebe für Asien. Sie hätte ihm eine Ohrfeige verpasst und ihn beschimpft. Der neue Freund sei besser im Bett als er. Da will er ausgerastet sein: „Dann habe ich ihr eine auf die Birne geschlagen mit der Faust.“ Ihre Verletzungen sind allein damit nicht zu erklären, Er sagt, er sei gestolpert und auf sie gefallen. „Mit Gewalt habe ich nichts zu tun“, sagt er.
Dass er einen Killer für seine Frau gesucht hat, weist er zurück. Da hätten ihn Mithäftlinge „angezinkt“, die sich Hafterleichterungen versprachen. Zwei Inhaftierte hatten sich bei der Anstaltsleitung gemeldet und angegeben, der 51-Jährige habe sie konkret gefragt, ob sie ihm helfen könnten, seine Frau verschwinden zu lassen. 3000 Euro wollte er zahlen, Und einen Tipp hätte er ihnen gegeben. Sie sollten Tabak in Wasser legen. Die dabei nach ein paar Tagen entstehende Blausäure sollten sie auf eine Spritze ziehen, die sie seiner Frau im Vorübergehen auf der Straße in den Hals stechen sollten.