Neunziger Jahre: Seit 1987 gibt es erste Schließungsdiskussion fürs Jugendzentrum Papestraße. Die Bausubstanz bröckelt. 1964 war es eröffnet worden. Neben dem Colosseum zieht Ende der Neunziger ein Discobetrieb in die alte „Reparaturwerkstatt II“ ein. Name: „Halle 5 - 7“.

Ab dem Jahr 2000 wird die Halle aufwändig umgebaut für 12 Millionen Euro. Der Besitzer, die „Egib Grundstücksgesellschaft“, bezahlt und vermietet die Halle an die Stadt bis zum Jahr 2023. Jahresmiete plus Betriebskosten pro Jahr: Rund 240 000 Euro.

2003 beschließt die Stadt, ein neues, zentrales Jugendzentrum zu bauen. Möglicher Standort: der Berliner Platz. Im gleichen Jahr startet in der Weststadthalle die Doppelgängershow “Stars in Concert“. Zwei Jahre später ist die Show pleite. Es folgt ein Rockkonzertveranstalter. Auch er scheitert, meldet im Frühjahr 2008 Konkurs an. Lediglich die Folkwang-Musikschule, 2003 eingezogen, bleibt als Mieter in der einen Hälfte des Gebäudes.

2009 beschließt die Stadt erstmals, das Jugendzentrum Papestraße aufzugeben und die Weststadthalle zum neuen Jugendzentrum umzufunktionieren. Es regt sich breiter Protest: Das neue Domizil, so der Einwand, habe keine Seminarräume, sei für Jugendarbeit ungeeignet. Im Frühjahr 2010 werden erneut Bedenken gegen den Umzug laut. Über Alternativen wird laut nachgedacht: Zeche Carl. Oder City-Immobilien (Schossau, Möbel Kramm). Im Juni 2010 bekräftigt der Rat erneut der Beschluss: Die Weststadthalle wird das neue Jugendzentrum.

Mai 2011. Letzter Akt: Die Papestraße schließt. Einige „besetzen“ das Haus. Es ändert nichts.