Leute, was ist denn das für eine Debatte, die da losgetreten wird! Haben wir etwa einen Wald in der Innenstadt? Das Gegenteil ist doch wohl der Fall: Wir haben Jahre dafür gebraucht, die ein Jahrzehnt lang zubetonierte City mit Grün und Gastronomie wieder ein wenig wohnlicher so gestalten. Jetzt sind wir gerade wieder so weit, dass die Menschen bei schönem Wetter freiwillig in der Innenstadt flanieren, sich in die vielen neu entstandenen Straßencafes setzen und - ja, auch das: den Blick über die ansehnlichen Fassaden entlang der Kettwiger schweifen lassen. Gehört nicht beides zusammen?

Haben nicht mehr Grün und der neue VHS-Bau den umgebauten Burgplatz zu einem sehr angenehmen Ort gemacht? Könnten wir auf dem Kennedyplatz im Hochsommer nicht noch viel mehr Schatten gebrauchen? Und bei allem schuldigen Respekt gegenüber dem Denkmalschutz: Nicht alles, was nach dem Krieg in der Innenstadt hochgezogen worden ist, wird von der Mehrheit der Betrachter als schön empfunden. Einiges, was da so in der Stadt rumsteht, kann durch Bäume nur gewinnen.
Kai Süselbeck