Eine Stadt ist kein Wald. Das heißt nicht, dass es in der City nicht auch grün sein darf. Nur wenn riesige Bäume (die im Falle der altkatholischen Friedenskirche oder der Blickachse Burgplatz - Baedeker-Haus beim Entwurf nie eine Rolle spielten) das Baudenkmal im wahrsten Sinne des Wortes in den Schatten stellen, sollte man mindestens über einen Kompromiss nachdenken. Bei der Münsterkirche hat man es vorgemacht.

Die riesigen Platanen wurden bei der Neugestaltung des Vorplatzes durch eine kleinere Variante ersetzt. Der Platz behält einen grünen Abschluss, die Sicht auf die alte Keimzelle der Stadt wurde deutlich verbessert. Was spricht gegen eine ähnliche Lösung auch bei der Friedenskirche? Es ist paradox, ein Baudenkmal für viel Geld zu sanieren, stets von hervorragenden städtebaulichen Ensembles zu reden, und dann alles hinter wuchernden Allerwelts-Bäumen zu verstecken. Denn es handelt sich ja dabei nicht um Naturdenkmäler, sondern um Bepflanzung mit ohnehin natürlichem Verfallsdatum. Dirk Aschendorf