Essen-Stoppenberg. .
Im vergangenen Jahr waren zwei Mal Pappeln in einem Grünzug nahe der Kokerei Zollverein vom Sturm umgerissen worden. Bis Ende des Jahres sollen nun alle fallen.
Die mehr als 80 Pappeln im Grünzug zwischen Erlenkampsweg und An der Blumenwiese in Stoppenberg sollen wahrscheinlich noch in diesem Jahr komplett gefällt werden. Das beschlossen die Politiker der Bezirksvertretung (BV) VI in ihrer vergangenen Sitzung.
Rückblende: Innerhalb von zwei Wochen stürzten Mitte vergangenes Jahr bei heftigen Stürmen zwei Mal Pappeln in dem beliebten Waldstück zur Bestürzung von Anwohnern und Fußgängern um. Spektakulär war der erste Vorfall im Juni, als eine Baumkrone auf des Dach der evangelischen Kirche krachte. Spätestens beim zweiten Baum, der als „Risikobaum“ gekennzeichnet war und im November gefällt werden sollte, wurden die Kritiker laut (wir berichteten).
Anwohner wollen Kahlschlag in einem Rutsch
„Das, von uns beauftragte, Fachbüro ,Danielzik + Leuchter’ schlägt vor, die Pappeln in einem Zeitraum von zwei Jahren in drei Arbeitsgängen komplett zu entfernen“, fasste Klaus Kranefuß von Grün und Gruga noch einmal den Vorschlag zusammen, der bereits vor zwei Wochen rund 60 Anwohnern und Interessierten vorgestellt worden war.
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Entgegen der sonstigen Empörung, die bei Kahlschlägen in dieser Größenordnung oftmals hochschlägt, plädierten aber die meisten der seinerzeit Anwesenden für eine Aktion „in einem Rutsch“. Das griffen auch die Bezirksvertreter auf. „Das Ergebnis der Bürgerversammlung respektieren wir“, kommentierte SPD-Fraktionssprecher Andre Vollmer. CDU-Sprecher Rudolf Vitzthum: „Zwar wäre uns ein bedächtiges Eingreifen lieber, aber den Sicherheitsaspekt können wir nicht vernachlässigen.“ Klaus Kranefuß von Grün und Gruga erläuterte den Hintergrund: „Die Pappeln sind 40 Jahre alt, haben in 10 bis 20 Jahren die Altersgrenze erreicht. Einige zeigen Bruchstellen, auch wenn sie noch nicht zu den ,Gefahrenbäumen’ gehören“. Darüber hinaus hat kürzlich das Oberlandesgericht Saarbrücken festgestellt, dass auch gesunde Pappeln Äste verlieren und im Schadensfall derjenige haftet, der gepflanzt hat.
Doch was kommt, wenn die Pappeln weg sind? Da die Bäume als Sichtschutz zwischen An der Blumenwiese und Erlenkampsweg fungiert, schlagen die Planer u.a. hohe Sträucher vor. Andre Vollmer forderte: „Aber bitte nicht nur, sondern auch richtige Bäume.“ Doch zunächst kommt der Kahlschlag. Und dann wohl einige Jahre nichts, bis alles nachgewachsen ist.