Schon seit Wochen wird das Betteln in der Innenstadt, vor allem auf der Kettwiger Straße, immer mehr zum Thema. Fachbereichsleiter Rainer Kunze bestätigt die Einschätzung vieler Essener: „Manchmal kommt das wellenartig über eine Stadt. Gefestigte Erkenntnisse, warum das so ist, haben wir jedoch nicht.“
Ins Visier des Ordnungsamts geraten jedoch nur solche Personen, die aggressiv betteln. Was darunter zu verstehen ist, regelt die Ordnungsbehördliche Verordnung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung: Anfassen, Festhalten, Versperren des Weges, bedrängendes oder hartnäckiges Ansprechen und das stille Betteln mit Beteiligung von Kindern sind nicht erlaubt. In solchen Fällen sprachen Kunzes Mitarbeiter im vergangenen Jahr 35 Belehrungen aus und verhängten drei Verwarngelder – die Dunkelziffer, also die Zahl der Verstöße, die nicht geahndet wurden, dürfte unterdessen um ein Vielfaches größer sein.