Essen.
Im Parkhaus am Essener Cinemaxx erkennt ein vom Dortmunder Fraunhofer Institut entwickelter Sensor registrierte Fahrzeuge und bucht die Gebühren am Ende des Monats einfach ab.
Lange Schlangen vor den Kassenautomaten, kein Kleingeld zur Hand oder gar ein verloren gegangenes Ticket: Parkhäuser haben schon so manchem Autofahrer die Nerven gekostet. In dem Parkhaus am Essener Cinemaxx ist es jetzt möglich, bargeldlos zu zahlen.
Dafür hat das Dortmunder Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik in dreijähriger Entwicklungsphase das System „Viatag“ entwickelt. Das Prinzip ist einfach: An der Windschutzscheibe wird ein kleiner Aufkleber befestigt, der mit einem RFID-Chip ausgestattet ist. Die Lesegeräte an den Ein- und Ausfahrten des Parkhauses erkennen das Fahrzeug und können so die Gebühren berechnen. Der Aufkleber kostet einmalig 15 Euro, die Parkgebühren sind die gleichen wie bei „manueller“ Bezahlung. Erkennt der Sensor das Fahrzeug, öffnen sich die Schranken automatisch. Die Bezahlung erfolgt über Kreditkarte oder Lastschrifteinzug monatlich.
„Es werden keine personenbezogenen Daten erfasst“
Datenschutzrechtlich sei dies kein Problem, sagt Projektentwickler Arnd Ciprina vom Fraunhofer Institut: „Es werden keine personenbezogenen Daten erfasst.“ Zudem sei jeder Chip mit einem Code gesichert.
Verantwortlich für den Vertrieb ist die Münchener „Motion ID technolgies“, die das System bislang in drei Parkhäusern in Duisburg, München und Essen installierte. Dementsprechend ist die Resonanz noch nicht allzu groß. Bundesweit soll das System sukzessive ausgebaut werden. Seit Anfang des Jahres wurde das Parken nach dem „Sesam-Öffne-Dich-Prinzip“ in Essen bei Langzeitparkern getestet. Seit etwa einem Monat kann sich jeder registrieren. Die Technik aus Dortmund will das Münchener Unternehmen künftig auch an Tankstellen oder bei Mietwagenverleihern zum Einsatz bringen - das ist allerdings noch Zukunftsmusik.
Den Chip kann sich jeder Autofahrer im Internet bestellen, unter www.viatag.eu.