Essen. „Heiter scheitern“ - eine neue Revue über Klischees in der Beziehung zwischen Frauen und Männern hat jetzt Premiere im Essener Theater Freudenhaus im Grend.
Sie macht Diät, er macht sich ein Nutella-Brot. Sie möchte gern Sport machen, er schaut lieber die Sportschau. Solcherlei Paar-Klischees hat Regisseur und Autor Markus Andrae zu einer Sketch-Komödie verarbeitet: Mit „Heiter scheitern“ überbrückt er ab dem 19. August die Sommerpause im Theater Freudenhaus.
Für daheimgebliebene Schauspielfans bietet der Sommer, abgesehen von ein paar Festivals, nur wenig Anlass zur Freude: An den meisten Bühnen bleibt der Vorhang zu. 1997 wagte das Steeler Theater Freudenhaus erstmals den Schritt, während der dem Kalender nach heißen Jahreszeit den Saal mit Leben zu füllen: Auch die damalige Revue „Sahara oder Sauerland“ entstand unter Andreas Federführung. „Leider ist diese Form des Sommertheaters im Zuge diverser Wechsel an der Führungsspitze in Vergessenheit geraten, obwohl das Stück sehr erfolgreich lief“, erinnert sich Andrae, der zu dieser Zeit selbst im Leitungsteam des Theater Freudenhaus saß.
Ein Mann in acht Rollen
Als solcher inszenierte er den Dauerbrenner „Freunde der italienischen Oper“. Doch auch für das jüngere Erfolgsstück „Budenzauber“ zeigt er sich verantwortlich - als Regisseur und als Autor. In dieser Doppelfunktion tritt auch jetzt wieder auf den Plan. „Und Intendant Markus Beutner-Schirp zeigte sich begeistert, als ich ihm vorschlug, das Sommertheater wiederzubeleben“, betont er.
„Heiter scheitern“ verbindet Elemente der Sketch-Revue mit denen der klassischen Boulevardkomödie. „Wir zeigen in 13 Szenen ein normales Wochenende eines typischen Paars“, so Andrae. Gemeinsames Frühstück, Besuch im Autohaus und gänzlich unterschiedliche Vorstellungen der Abendfreizeitgestaltung: kaum ein Klischee wird ausgelassen. „Es gibt also einen hohen Wiedererkennungswert“, so Andrae.
Er setzt vor allem auf Slapstick und Schenkelklopfer. Einen nicht unbedeutenden Part dazu soll Giampiero Piria beitragen: Das Urgestein des Theater Freudenhaus schlüpft nämlich in acht (!) Rollen. Zum Beispiel als Autoverkäufer, Kellner oder Schwiegermutter steht er für den Blick von außen. Während die Kölner Suzan Frentok und Tim Fleischer eben dieses eher lebensnah spielen sollen, wird Piria seine Rollen karikaturhaft anlegen. „Das gibt eine spannende, komische Diskrepanz“, ist Andrae überzeugt.
„Das Stück lebt eigentlich vom Wechselspiel der Sympathien“, so Tim Fleischer. Denn wo man einmal den Mann „voll verstehen“ kann, schüttelt man im nächsten Augenblick entsetzt den Kopf.
Premiere: 19. August. Info und Karten unter: www.theater-freudenhaus.de