Seit über einem Jahr hat sich die missliche Kinderarzt-Situation im Norden der Stadt nicht verbessert. Politik und Kassenärztliche Vereinigung haben keinen Fortschritt erzielt. Doch die Ursache des Versorgungsproblems liegt auch in der medizinischen Zweiklassengesellschaft. Dass es manchen Arzt – ob des reichhaltigen Reservoirs an Privatpatienten – in den Süden oder zumindest in die Stadtmitte zieht, ist nur zum Teil nachvollziehbar. Denn auch den niedergelassenen Praxen im Norden gelingt es, sich über Wasser zu halten. Dass die KV nun eine kurzfristige Lösung in Aussicht stellt, dürfte nicht nur für die Patienten in den betroffenen Stadtteilen, sondern auch für die vor Ort praktizierenden Kinderärzte, für Erleichterung sorgen. Die KV ist nun allerdings in der Pflicht, ihre Ankündigung noch in diesem Jahr umzusetzen.