Schuir. .
Die Landschaft erinnert ein bisschen an die Toskana. Sanfte Hügel, der weite Blick geht bis zum Horizont, herrliches Grün... Und genau dieses Grün wird am Freitag und Samstag im Mittelpunkt stehen, denn Schuir ist an diesen beiden Tagen Austragungsort der 8. Deutschen Meisterschaften im Swin Golf.
Nicht nur Strauße
Auf dem Rutherhof züchtet Uwe Schlieper nicht nur Strauße. 2007 hat der findige Landwirt auf dem weitläufigen Gelände eine Swin-Golf-Anlage eröffnet. Und 2010 wurde dort der 1. Swin Golf Club Essen gegründet. Dessen Vorsitzender Dirk „Ralle“ Runkel ist sicherlich mächtig stolz darauf, dass der kleine Verein mit den engagierten Mitglieder nun Ausrichter der nationalen Meisterschaften ist. 128 Teilnehmer haben sich angesagt - ein ordentlicher Organisationsaufwand für den Club. In Sachen Vorbereitung liegen Runkel und sein Team in den letzten Zügen. Schwierigkeiten gab es bislang keine, die Vorfreude ist groß - und mit den eher herbstlichen Wetterbedingungen mag Runkel auch nicht hadern, denn „wenn der Boden trocken wäre, würde der gummiartige Ball springen“ - und dann wäre es vorbei mit der antrainierten Präzision.
Freitag und Samstag bleibt die 18-Loch-Anlage am Rutherweg für die Öffentlichkeit geschlossen, denn ab morgens um 10 Uhr geht’s hier ausschließlich um Titel und Pokale. Spielerinnen und Spieler aus ganz Deutschland - von Waabs an der Ostseeküste bis Paulushofen in Oberbayern - werden im Essener Süden erwartet. Zuschauer sind herzlich willkommen.
Naturnah und gar nicht elitär - so könnte man die Golfsportvariante Swin Golf erklären. Die Regeln sind deutlich einfacher, die Ausrüstung preiswerter - und Sinn und Ziel ist es, einen Ball mittels nur eines einzigen Schlägers und natürlich möglichst wenigen Schlägen über gemähte Spielbahnen in markierte Löcher zu befördern.
Bei allem Spaß an der Freud: Auch die Deutschen Meisterschaften im Swin -Golf unterliegen einem strengen Regelwerk. Ein Beispiel gefällig? Wem auf dem natubelassenen Gelände ein Maulwurfhügel im Weg sein sollte, der darf ihn nicht einfach platt treten, denn „...man darf nicht die Beschaffenheit des Bodens verändern, um das Gelände zu nivellieren“. Sollte einmal nicht ordentlich gemäht worden sein, muss der Swin-Golfer auch damit klarkommen: „Man darf sich keinen Vorteil verschaffen, um den Ball zu spielen, in dem man z.B. Gräser oder Pflanzen heraus reißt oder Zweige abbricht“.
Swin-Golf ist definitiv umweltverträglich. Und ein toller Sport. „Schauen Sie sich doch einfach mal an, was an den Wochenenden hier los ist“, sagt Dirk Runkel. Am kommenden Wochenende allemal.