Oscar und Felix, Ekel Alfred, Martin Lindow und Herbert Herrmann: In der 20. Spielzeit will das Theater im Rathaus vor allem mit Komödien und bekannten Namen die Reihen füllen. Doch auch ernste Töne werden angeschlagen.

Ilse Nickel, künstlerische Leiterin des Theater im Rathaus, lädt zum alljährlichen Rück- und Ausblick. So weit in den Juli hinein wie in diesem Jahr habe man noch nie gespielt. Und das Experiment, die Wiederaufnahme „Heiße Zeiten – Wechseljahre“ bis 17. Juli auf dem Spielplan zu belassen, rechne sich „nur bedingt“. „Die ersten Blöcke waren ein Knaller, jetzt läuft es okay“, so Nickel. Wegen der noch laufenden Spielzeit könne man noch keine konkreten Auslastungszahlen nennen, aber „sie werden sich wohl über die 80-Prozent-Marke bewegen“, so Nickel. Zwar konnte man über 3500 mehr Karten als in der Saison zuvor absetzen, „aber das liegt sicher auch an der verlängerten Spielzeit.“

Kein Grund für Jubelsprünge sind diese Zahlen, aber auch kein Anlass, um den Kopf in den Sand zu stecken. Dennoch fällt auf, dass in der kommenden Spielzeit eine Musikproduktion fehlt. „Das hat sicher auch mit den immensen Kosten zu tun, die solche Stücke verursachen“, räumt Nickel ein. So habe man die Chance genutzt, zur Weihnachtsspielzeit anstelle einer Operette, die Neufassung von „Oscar und Felix“ (ab 17.12.) zu zeigen: In der von Neil Simon modernisierten Fassung von „Ein seltsames Paar“ werden „Wilsberg“-Darsteller Leonard Lansink und der Essener Schauspieler Heinrich Schafmeister zu sehen sein.

Mit Martin Lindow entert ein weiterer Essener die Bühne des Rathaus-Theaters: Nicht nur, dass er mit der Erfolgsproduktion „Fettes Schwein“ im Februar zurückkehrt, auch in einem Solo wird er auftreten: In „Haus, Frauen, Sex“ (ab 28.11.) interpretiert er den gleichnamigen Bestseller von Margit Schreiner.

Wenn es um Essener Wiederkehrer beim Theater im Rathaus geht, darf Thomas Glup nicht fehlen. Neben der Präsentation seiner zahlreichen Soloprogramme wie „Beamte sind auch nur Menschen“ oder die Heinz-Erhardt-Abende wird er in der Titelrolle von „Ein Fall für Pater Brown“ zudem am 4. September die Spielzeit eröffnen.

Als weiterer Erfolgsgarant kommt die in der Komödie Düsseldorf gefeierte Inszenierung von „Ganze Kerle“ (ab 15.9.) nach Essen: In der Komödie von Kerry Renard ziehen „ganz normale Männer“ für einen guten Zweck eine Travestieshow auf. „Ganz oder gar nicht“ lässt grüßen.

Überhaupt scheinen Filme und TV-Figuren guten Stoff für die Bühne abzugeben: Andreas Elsholz gibt den „Harry“ (ab 27.10.) in „Harry und Sally“, und Georg Troeger verwandelt sich in „Ekel Alfred“ (ab 18.5.): Mit diesem Stück hat Wolfgang Menge seine Erfolgsserie „Ein Herz und eine Seele“ adaptiert. Ein Selbstläufer dürfte neben dieser Komödie Noël Cowards „Die Hochzeitsreise“ (ab 1.11.) mit Nora von Collande und Herbert Herrmann werden. Eher als Geheimtipp dürfte dagegen „Kolls letzter Anruf“ (ab 27. März) gelten.

Eine musikalische Produktion steht übrigens doch in den Startlöchern: Die Kooperation mit der Folkwang Universität wird fortgesetzt: „Ein Mann geht durch die Wand“ feiert am 16. April Premiere.