Borbeck. .

Dr. Mengede wird nicht müde, auch die große städtebauliche Bedeutung des Ensembles Schloss Borbeck zu betonen. Offenbar stießen die Worte des Leiters des Kulturzentrums auf Gehör.

So führt Kulturdezernent Andreas Bomheuer nach eigenen Aussagen derzeit intensive Gespräche mit privaten Investoren, um die Finanzierung des zweiten Bauabschnitts zu realisieren. Namen wollte Bomheuer zwar noch nicht nennen, „doch ich bin guten Mutes.“ Man tue alles, um den Eigenanteil zusammen zu bekommen. „Beispielsweise auch durch Arbeitsleistungen der Stadt“, wie Bomheuer das beschreibt.

„Stammten die 990 000 Euro für die energetische Sanierung des Wirtschaftsgebäudes aus dem Konjunkturpaket II des Bundes, würde das Land NRW alle weiteren Investitionen – Innenausbau, Gestaltung des Schlossparks, Anbindung an die Borbecker City – zu 80 Prozent fördern. Doch bei einem Gesamtvolumen von 3,1 Mio Euro wiegt der Eigenanteil von über 600 000 Euro schwer. „Beim Konjunkturpaket II haben wir seinerzeit die Chance genutzt, etwas für das Wirtschaftsgebäude rauszuholen“, sagt Simone Raskop, Beigeordnete für Umwelt und Bauen. „In der zweiten Stufe wollen wir daher das Instrument Städtebaulicher Denkmalschutz bemühen.“

Immerhin fände sich nirgendwo sonst eine solch einmalige Mischung von feudalen Schlossbauten auf der einen und gutbürgerlicher Wohnkultur sowie Arbeitersiedlung (Krupp) auf der anderen Seite. „In Verbindung mit dem Masterplan Borbeck würde sich ein vollends entwickeltes Ensemble Schloss Borbeck zu einem stimmigen Ganzen ergänzen“, sagt Dr. Mengede.

Bomheuer, der das Ensemble Borbeck als „einzigartige Schnittstelle von vorindustrieller und industrieller Epoche der Region“ adelt, strebt bei der Finanzierung eine kompakte Lösung im Gesamtpaket an. „Doch wenn alle Stricke reißen sollten, dann machen wir es eben in Etappen“, sagt Projektleiter Helge Seidel. „Doch das käme uns teurer. Da kommen auf das Gesamtvolumen schnell noch mal 400 000 Euro drauf.“ Und: „Es dauert natürlich länger“. Wie lange? „Ende offen.“