Essen.

Das Natursteinpflaster am Hauptbahnhof kommt die Stadt teurer zu stehen, als es die Verantwortlichen im Rathaus bislang hatten eingestehen wollen. Die Reinigung der hochwertigen, aber sehr schmutzanfälligen Granitsteine schlägt mit nicht weniger als 220 000 Euro zu Buche.

Für diese Summe wird eine private Reinigungsfirma das Pflaster ein Jahr lang täglich säubern. Der Bau- und Verkehrsausschuss des Stadtrates stimmte der Vergabe des Auftrages an das Unternehmen BECO jetzt zu. Eine Reinigung durch die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) und damit eine Umlage der Kosten auf die Gebührenzahler ist vom Tisch.

Die EBE hatte die Nassreinigung des Pflasters bis Ende vergangenen Jahres übernommen; ein Gutachter hatte diese Methode empfohlen. Da lag das Pflaster bereits und sah nicht mehr ansehnlich aus. Nun möchte die EBE am Bahnhof nicht mehr feucht wischen. Die „Sonderreinigung“ entspreche nicht dem Kerngeschäft, heißt es.

Laut Straßenreinigungssatzung kann die EBE dazu auch gar nicht verpflichtet werden. Um dies zu klären, hatte die Verwaltung eine Stellungnahme des Rechtsamtes eingeholt. Die Reinigungskosten muss nun das Amt für Straßenbau und Verkehrstechnik aus dem eigenen Etat decken.

Noch säubert eine Reinigungsfirma der Deutschen Bahn. Mitte Juni soll BECO übernehmen. Die französischen Natursteine werden dann täglich erst trocken und anschließend nass maschinell behandelt, stark verschmutzte und schwer zugängliche Bereiche per Hand geschrubbt. Ein Jahr lang soll die Reinigungsfirma Erfahrungen sammeln, bevor der Auftrag dann ausgeschrieben wird.