Essen-Kettwig. „Der Höhepunkt des Wochenendes war ganz klar der Samstagabend“, sagt Klaus Stichel am Morgen danach. Am Morgen, nach einem legendären Samstagabend.

„Erlebniswelt Feuerwehr“, Teil zwei. Zum Frühschoppen wird in die Wache an der Schulstraße geladen. Die weißen Uniformhemden sind frisch gebügelt. Müde sind die meisten der Ehrenamtlichen. Bis Mitternacht spielte die Coverband „Fresh“ im Innenhof. „Und wir hatten nur einen einzigen Anruf wegen Ruhestörung“, sagt Kettwigs Löschzugführer. „Da war die Band eh schon bei der Zugabe.“ Zwei Stunden später gingen dann die letzten Gäste... Ende einer höchst unterhaltsamen “und völlig friedlichen Veranstaltung“ sagt Klaus Stichel.

Wie viele Gäste gekommen waren, vermag er gar nicht zu schätzen. Viele waren es auf jeden Fall, sehr viele. Stichel: „Größer darf diese Veranstaltung allerdings nicht werden. Die Kameraden sind nach diesen beiden Tagen an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angekommen. Alle haben 150 Prozent gegeben...“

Peter Lambach, der auch der Motor der mittlerweile fünften Erlebniswelt war, sagt ganz klar: „So viele Besucher hatten wir noch nie.“ Proppenvoll am Samstag der Innenhof, die Fahrzeughalle, hunderte Gäste standen noch davor, auf der Schulstraße. Lambach: „Später am Abend haben wir an den Tischen noch Teelichter verteilt. Das war schön, eine richtig gemütliche und stimmungsvolle Atmosphäre.“

Wenn die Freiwillige Feuerwehr Kettwig einlädt, kommen die Bürger. Das ist Ehrensache. Die Helfer, die 365 Tage im Jahr im Einsatz sind, bekommen an solch einem Wochenende ein bisschen von dem zurück, was sie geben. Das ist sicherlich in großen Städten eine Seltenheit, „da werden wir von anderen Feuerwehren ziemlich beneidet“, sagt Klaus Stichel. Gerade bei solchen Veranstaltungen zeigt sich, dass der Zusammenhalt funktioniert. Kettwig weiß, was es seiner Feuerwehr schuldig ist...

Der kultige Samstag war natürlich nur Teil eines großen Programms. Mit Brandschutztraining und Puppentheater, mit Rundfahrten in einem Feuerwehrauto, mit dem Menschenkicker, dem Infostand zu Brandmeldern, der RWE Erlebniswelt, dem beeindruckenenden Fuhrpark...

Einmal mehr war das Wochenende ein Familienfest. Eine Erinnerung daran, wie wichtig die Freiwillige Feuerwehr für Kettwig ist, braucht im Stadtteil keiner.

Die Kollegen in Vor der Brücke sind Samstag und Sonntag in erhöhter Bereitschaft, die Drehleiter und der LF 24 sind besetzt. Am Samstag um 13.35 Uhr wird verdächtiger Gasgeruch gemeldet. Enzo Mammone vom Bistro an der Hauptstraße hat angerufen. Schnell sind die Kettwiger vor Ort. Es ist nur eine kleine Undichtigkeit, „die haben wir geschiebert“, sagt Stichel. Die Stadtwerke übernehmen, werden heute weitere Maßnahmen einleiten. Die FF Kettwig kann wieder abrücken. Bis zum nächsten Einsatz.