Essen. . Die Bahn AG hat für die Sanierung der Bahnhöfe Stadtwald, Hügel und Borbeck-Süd rund fünf Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket zugesagt. Die Bauarbeiten sollten 2010 beginnen. Bis 2013 muss das Geld ausgegeben sein. Zurzeit stockt die Sanierung.

Die Modernisierungsoffensive der Bahn steht still. Geplant war sie für 108 Bahnhöfe. Betroffen sind in Essen laut Bahn drei, wie ein Sprecher mitteilt: Stadtwald, Hügel und Borbeck-Süd.

Das war der Plan: 2010 sollten die Bauarbeiten beginnen, bis 2013 muss das Geld ausgegeben sein. Die Verteilung ist festgeschrieben in der Rahmenvereinbarung zur Modernisierungsoffensive 2, die zwischen der DB Station&Service AG und unter anderem dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr 2008 geschlossen worden ist. 407 Millionen Euro sind vorgesehen: 270 gibt es vom Bund, 120 Millionen vom Land NRW und 17 Millionen trägt die Bahn, sagt Manjo Oppenberg, Sprecher vom NRW-Verkehrsministerium.

Für Essen heißt das: 2,9 Millionen Euro für den Haltepunkt Hügel, 1,88 Millionen Euro für den Bahnhof im Stadtwald und 330.000 Euro für die Station Borbeck-Süd, sagt Bahn-Sprecher Udo Kampschulte. Gestrichen wurden, wie berichtet, bereits im Vorjahr die eingeplanten 2,43 Millionen Euro für den Bahnhof Kray-Süd, die nun in Hagen verbaut werden.

Wann werden die Bahnhöfe saniert?

Wo und wann nun etwas an den drei Bahnhöfen passiere, werde nun diskutiert. Planende Ingenieurbrüros seien zurzeit wegen der Konjunkturprogramme ausgelastet, heißt es von Seiten der Verantwortlichen. Oppenberg verweist auf anstehende Gespräche, die im Mai zwischen Land und Bahn laufen sollen.

Die Modernisierungsoffensive stockt. „Alles ist im Fluss“, sagt der Bahn-Sprecher. Wie lange der Baustart und Umbau nun an den Bahnhöfen in Essen verschoben werden wird, sei zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Zum größten Teil gehe es dabei um behindertengerechten Aus- und Umbau, dazu gehören Aufzüge und Rampen, damit beispielsweise Rollstuhlfahrer in die S-Bahnen ein- und aussteigen können.

„Eine Grundsanierung ist nicht zu erwarten“, sagt Johannes Bachteler vom VRR, der als Bewilligungsbehörde für Landesmittel in das Verfahren involviert ist. Die Millionen seien schnell verbaut. Die Pläne für den Haltepunkt Hügel: neuer Bodenbelag und ein neues Blindenleitsystem. Am Bahnhof Stadtwald sollen für die rund 1,9 Millionen Euro Bahnsteige erhöht werden, um Barrierefreiheit zu schaffen. Aufzüge und Beleuchtung sind geplant sowie die dynamische Fahrgastinformation. Dazu soll es ein Blindenleitsystem geben und neuen Bodenbelag.

Zurzeit liegen am Stadtwald unebene Steinplatten. Die Farbe bröckelt vom Holzdach. Die Brücke ist beschmiert. Den Bahnsteig Richtung Essen erreicht wegen der Treppen niemand, der auf den Rollstuhl angewiesen ist. Mütter wie Tanja Rueckert schleppen mitunter Kind samt Kinderwagen zum Zug. Die Senioren, die gleich über den Gleisen in der Wohnresidenz leben, scheuen die Stufen und fahren Taxi, heißt es im Kiosk gleich nebenan. Die Betroffenen werden sich nun noch gedulden müssen. Die Verzögerung der Sanierung findet Johannes Bachteler zwar bedauerlich, dagegen vorgehen könne der VRR nicht.

Sanierung mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket

18 Bahnhöfe in Essen sollen laut Bahn mit Geldern aus den Konjunkturpaketen saniert werden. Das Geld müsse im laufenden Jahr ausgegeben werden. Wird es auch, davon gehe die Bahn aus, sagt ein Sprecher. Das betrifft die Bahnhöfe Süd, West, Altenessen, Bergeborbeck, Borbeck-Süd, Dellwig, Dellwig-Ost, Eiberg, Frohnhausen, Gerschede, Holthausen, Horst, Katernberg Süd, Kray-Nord, Kupferdreh, Überruhr, Werden und Kettwig Stausee. Unter den Aspekt besseres Erscheinungsbild fallen dabei neue Beleuchtung und Unterführungen.