Werden-Fischlaken.

. Schon zum 1. September können erste Mieter in die fünf neuen Häusern einziehen, die Vertreter des Allbaus und der Bauträger, die Grenzland-Bau GmbH, auf dem Grundstück Leanderbank/ Scheppener Weg/Alinenhöhe beim Richtfest präsentierten.

Im Innenhof zwischen den Rohbauten hatten sich rund 100 Besucher, darunter die künftigen Mieter, Anwohner und Bezirksvertreter diverser Fraktionen eingefunden, um Segen und Richtspruch der Zimmerleute in der traditionellen Tracht zu erleben.

Ein Wohnmix

„Im März 2012 werden die letzten Wohnungen beziehbar sein“ - Dirk Miklikowski, Vorstand der Allbau AG, sagte in seiner Richtfest-Ansprache, dass man auf dem Grundstück „hochwertigen Wohnraum anbiete“, wozu entsprechende Fliesen und Parkettböden genauso gehörten wie eine Video-Gegensprechanlage, barrierefreie Zugänge und eine Tiefgarage mit 77 Stellplätzen, die „zu einer gewissen Entlastung im Umfeld“ beitragen werde. „Wir haben voll Stolz etwas zu zeigen“, fuhr Miklikowski fort. „Nach unserer Meinung ist es das Richtige an der richtigen Stelle, ein gelungener Wohnmix für Familien, Singles, Paare und Rentner, für Jung und Alt.“

34 der insgesamt 50 Wohnungen zwischen 63 und 124 Quadratmetern, deren Mietpreis um die neun bis zehn Euro pro Quadratmeter liegt, seien schon im Vorfeld vermietet. Rund elf Millionen Euro investiert der Allbau in die Baumaßnahme, die in der Fischlaker Nachbarschaft nicht auf ungeteilte Zustimmung traf. So hatte Anwohner Christoph Obergfell 2010 die Bürgerinitiative Essener Süden ins Leben gerufen, deren Mitglieder sich kritisch mit einer vermeintlich zu starken Überbauung des Grundstücks auseinandersetzten.

Im Vorfeld hatte auch Gerald Janke, für die Linke in die Bezirksvertretung IX gewählt, zum Richtfest am Scheppener Weg zum „friedlichem Protest“ gegen den Allbau und die ausführende Baugesellschaft aufgerufen. Das wiederum wollte Christoph Obergfell unterbinden – und es gelang ihm auch. „Was hier von Seiten der Linken geplant war, ist genau das Gegenteil von dem, was wir uns als Bürgerinitiative auf die Fahnen geschrieben haben“, sagte Obergfell „Verursacher der Problematik war hier weder der Bürger noch der Bauträger, sondern die Stadtverwaltung.“ So müsse sich ein jeglicher Protest ausschließlich gegen diese richten. Denn die Bildung der BI-Essener Süden sei von dem Gedanken getragen, dass „Demokratie von einer durch die Zustimmung der Mehrheit der Bürger und durch deren Beteiligung legitimierte Entscheidungsfindung“ geprägt sein solle. Intention der BI sei es stets gewesen, einen „Konsens zu finden, dessen Kern die Würdigung nachbarschaftlicher Interessen zum Ziel hat“. Wenn auch, wie Obergfell zugab, die Bemühungen der BI-Mitglieder, einen konstruktiven Dialog mit der Stadtverwaltung ins Leben zu rufen, nicht eben erfolgreich gewesen seien.