Essen.. Schrittweise will die Evag neue Ticket-Automaten einführen, die ersten 30 stehen schon. Wichtigste Neuerung: Die Automaten nehmen auch Scheine an - dafür lässt die Übersichtlichkeit aber noch zu Wünschen übrig. Ein Check.

Die Evag stellt neue Ticket-Automaten auf. Was ist anders? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wie viele Automaten gibt es eigentlich im Stadtgebiet?

Rund 250. Die ältesten sind etwa zwölf Jahre alt. Die Evag tauscht jetzt schrittweise alle Geräte aus. Die ersten 30 Neugeräte sind schon aufgestellt – an wichtigen Haltestellen wie Hauptbahnhof, Rathaus oder Messe. Das berichtet Norbert Vößing, "Leiter Vertriebssysteme“ bei der Evag. 40 weitere Geräte folgen, und im kommenden Jahr dann nochmal 100. Langfristig sollen alle Geräte ausgetauscht werden.

Wie viel kostet ein Automat?

Etwa 23.000 bis 24.000 Euro. Die alten Geräte, die jetzt ausgetauscht werden, kosteten vor rund zehn Jahren auch so viel.

Wie viel Geld verdient die Evag mit den Automaten?

Insgesamt nehme die Evag etwas weniger als 90 Millionen Euro jährlich durch den Verkauf von Fahrtickets ein, berichtet Evag-Sprecher Olaf Frei. Der Großteil kommt durch Monatsticket-Abos herein. Nur zehn Prozent der Einnahmen werde an Automaten gemacht. Davon wiederum sind aber rund 65 Prozent Banknoten.

Können alle Ticketautomaten Banknoten nehmen?

Eben nicht, und das ist einer der Hauptgründe für den Wechsel: Die neuen Geräte können Scheine, Geldkarten, EC-Karten und Münzen nehmen. Aber nur 40 Alt-Automaten können auch Scheine nehmen. Der Großteil, der vor rund zehn Jahren aufgestellt wurde, nimmt Münzen und die "Geldkarte“ mit aufgeladenem Chip. "Man hat uns damals seitens aller Banken versichert, die Geldkarte ist das Bezahl-Medium der Zukunft“, sagt Norbert Vößing. Man hat sich leider geirrt: So gut wie kaum ein Evag-Kunde zahle heute mit der Geldkarte. Am beliebtesten sind weiterhin Münzen und Scheine.

Spucken Automaten nicht den Schein wieder aus, wenn er nur das kleinste Eselsohr hat?

"Unsere Annahmequote bei Banknoten liegt bei 98 bis 99 Prozent“, beteuert Norbert Vößing. "Die Geräte sind heute so gut, dass sie sogar verblichene Banknoten tolerieren.“

Wie kompliziert ist der Ticket-Kauf am neuen Automaten?

Wir haben den Test gemacht: Wer ein Einzelticket, Erwachsene, Preisstufe B, haben will, muss an den neuen Geräten genau zweimal einen Knopf drücken, dann geht der Geldschlitz auf, und der Preis wird fällig. Bei den alten Geräten sind es drei Knöpfe, die gedrückt werden müssen, bis bezahlt werden kann. Das heißt, man ist schneller am Ziel. Andererseits: Die neuen Geräte sind anfangs nicht sonderlich übersichtlich (siehe weiter unten).

Haben die neuen Automaten Berühr-Bildschirme?

Ja, die "Touch-Screen-Technik“ hat sich überall durchgesetzt – auch die Deutsche Bahn arbeitet damit. Und so gut wie jeder Geldautomat ist heute damit ausgestattet.

Wie empfindlich ist ein "Touch Screen“?

Was Berührungen angeht: Sehr empfindlich. Was Vandalismus angeht: "Die Scheiben sind aus Panzerglas und kratzsicher“, sagt Norbert Vößing. Auch Schäden an der Oberfläche würden die Sensortechnik nicht beeinflussen. Ein weiterer Vorteil der neuen Geräte sei: Sie melden Störungen von selbst an die Evag-Zentrale.

Wann hört das Automaten-Durcheinander in den Städten auf? Überall sind verschiedene Geräte im Einsatz.

Die Geräte in Mülheim, Essen und Duisburg sollen vereinheitlicht werden. Die Verkehrsunternehmen der genannten Städte bilden den Verbund "Via“. Einheitlich ist auch die Gestaltung des Bildschirms beim Ticket-Kauf – und hier, muss man sagen, lässt die Übersichtlichkeit noch etwas zu wünschen übrig. Auf den ersten Blick muten die verschiedenen Ticketoptionen ("K" heißt etwa "Kurzstrecke", nicht "Kinder“) etwas verwirrend an. Da wirken die alten Geräte auf den ersten Blick ein wenig übersichtlicher.